Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.06.2011 | 11:27 | EHEC-Krise 

EHEC-Warnung vor Gurken, Salat, Tomaten wird aufgehoben

Berlin/Hamburg - Die wegen der EHEC-Epidemie verhängte Warnung vor dem Verzehr roher Tomaten, Gurken und Blattsalate soll nach dpa-Informationen an diesem Freitag wieder aufgehoben werden.

Gemüse-Warnung aufgehoben
Die Warnung der Behörden für Sprossen bleibt dagegen bestehen.

Hintergrund seien mittlerweile verdichtete Hinweise, die einen Zusammenhang zwischen EHEC-Infektionen und einem Sprossen-Hersteller in Niedersachsen immer wahrscheinlicher erscheinen ließen, hieß es am Freitag in Koalitionskreisen in Berlin.

Die Rückverfolgung von Warenströmen habe in vielen Krankheitsfällen zu dem gesperrten Gartenbaubetrieb im Landkreis Uelzen geführt. Die Experten nähmen mittlerweile an, dass der Hof die wahrscheinlichste Quelle der Bakterien-Verbreitung sei. Im Labor konnte der grassierende EHEC-Erreger auf Sprossen bisher aber nicht nachgewiesen werden.

Das Robert Koch-Institut und das Bundesinstitut für Risikobewertung hatten die Verzehrhinweise für rohe Gurken, Tomaten und Salat am 25. Mai ausgesprochen. Grundlage dafür waren Erkenntnisse aus Patientenbefragungen.

Die EHEC-Epidemie in Deutschland hat sich zuletzt abgeschwächt. Auch wenn Mediziner weiter keine Entwarnung geben, nahm die Zahl der Neuerkrankungen in besonders betroffenen Ländern wie Niedersachsen und Hamburg ab. Nach einer EHEC-Infektion starben inzwischen nach offiziellen Angaben 29 Menschen.


Bauern verschenken Gemüse - «Tütenweise aus der Hand gerissen»

Tonnenweise Gurken, Salat und Kohlrabi haben Gemüsebauern und Händler am Freitag in der Hamburger Innenstadt verschenkt - um auf ihre drastischen Einbußen wegen der EHEC-Epidemie hinzuweisen. «Diese Waren sind im Moment alle unverkäuflich», sagte Jens Elvers, einer der Mitorganisatoren. Mitten in die Protestaktion platzte dann die Nachricht von der Entwarnung: Sprossen sind nach offiziellen Angaben mit großer Wahrscheinlichkeit die Ursache für die Epidemie - und nicht Gurken, Tomaten und Salat. «Das hat sich so doll verbreitet, dass die Leute uns das Gemüse dann tütenweise aus der Hand gerissen haben», erzählte Elvers.

Lkw-Ladungen voller Gemüse hatten die Händler und Erzeuger mitten in der Nacht in die Innenstadt gekarrt - sowie einen Traktor mit einem Anhänger voller Gurken. «Alles, was man aus der Region so haben kann», sagte Elvers. Die Kisten etwa mit Salat und Lauchzwiebeln stellten sie auf die Mönckebergstraße in der Innenstadt. Zunächst griffen die Passanten eher zögerlich zu - doch später packten viele das Gemüse sogar in ihre Einkaufstrolleys. Die Gemüsebauern gaben Plastiktüten aus: «Jeder konnte sich frei bedienen.»

Auf die Nachricht, dass die Warnung vor dem Verzehr von rohen Tomaten, Gurken und Blattsalaten aufgehoben wird, hätten alle «mit Freude» reagiert, berichtete Elvers, der als Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Obst, Gemüse und Blumen arbeitet. «Selbst Blumenkohl oder Petersilie - alles ist ja rückläufig. Der Großmarkt Hamburg steht schon fast still.» Und das, obwohl ihre Waren «tausendmal getestet» worden seien, sagte Elvers. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet