Gründe dafür sind neben den niedrigen Ernteergebnissen die Verkaufszurückhaltung bei Landwirten und die stark gestiegenen Preise für konventionell erzeugtes Getreide.
Das Getreide wird zunächst vielfach eingelagert. Oftmals konnten vom Zwischenhandel nur Stammkunden bedient werden, während Neueinsteiger am Bio-Markt das Nachsehen haben. Einige Verarbeiter werden unruhig, da sie nur noch kurze Zeit mit heimischer Ware gedeckt sind.
Auf Erzeugerseite werden die geernteten Mengen und Qualitäten sondiert, aber auch bewusst zurückgehalten. Bei den rasanten Preissteigerungen der vergangenen Wochen ist das auch verständlich. Allerdings wird durch diese Zurückhaltung der Preishöhenflug immer weiter fortgeschrieben. Keiner will sich festlegen und mit dem Verkauf größerer Mengen beginnen. Teilweise wird auch über Preise und Mengen bestehender Kontrakte, die nun deutlich unter dem Marktpreis liegen, nachverhandelt - sehr zum Unwillen der Verarbeiter, die damit kalkuliert haben.
Durch die zurückgehaltenen Mengen ist es besonders schwierig einzuschätzen, wieviel Getreide dem Markt nun eigentlich zur Verfügung steht. Es besteht auch die Gefahr, dass sich Verarbeiter, die in diesem Jahr vorrangig im Ausland kaufen (müssen), dies auch in künftigen Jahren verstärkt tun, wenn hier ausreichend Ware verfügbar ist.
Einige Verarbeiter bunkern regelrecht Getreide, alle vorhandenen Qualitäten werden aufgekauft. Allerdings handelt es sich hier größtenteils um importierte Ware. Das betrifft alle Getreidearten, ganz besonders Weizen und Dinkel, aber auch Hafer. Heimisches Getreide wird dagegen zurückgehalten bzw. an Stammkunden verkauft. (
ZMP)