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11.11.2014 | 09:16 | Erzeuger, Schlachtbranche und Einzelhandel 

Alle Bereiche der Wertschöpfung beteiligen sich an Tierwohl-Initiative

Berlin - Mit der Initiative Tierwohl ist es erstmals gelungen, im gemeinsamen Schulterschluss mit der gesamten Produktionskette Fleisch die Weichen für noch mehr Tierwohl in deutschen Nutztierställen zu stellen.

Fleisch aus Tierwohl Initiative?
(c) proplanta
Entscheidend ist dabei, dass alle Partner der Kette – angefangen von den Nutztierhaltern, über die Schlachtbranche bis hin zum Lebensmitteleinzelhandel und zum Verbraucher – die damit verbundene Verantwortung für die jeweilige Stufe übernehmen.

Dies betonte Johannes Röring, Vorsitzender des Fachausschusses Schweinefleisch des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, im Interview mit der Deutschen Bauern Korrespondenz dbk, der Mitgliederzeitschrift des DBV.

Genau dieses Verantwortungsbewusstsein, das Erzeuger, Schlachtbranche und der Lebensmitteleinzelhandel gleichermaßen bekunden, sei „jenseits vom preislichen Aspekt das Besondere an der Initiative“, so Röring. „Die Landwirte werden für definierte Tierwohlmaßnahmen in ihren Ställen, die über den gesetzlichen Standard hinausgehen, erstmals auch bezahlt.“

Dass auch die Schlachtbranche gemeinsam mit der gesamten Wertschöpfungskette an einem Strang zieht, erläuterte Clemens Tönnies, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Tönnies Fleisch gegenüber der dbk. Seine Branche müsse als Schnittstelle zwischen Erzeuger und Lebensmitteleinzelhandel der Treiber sein. Nach Meinung von Tönnies ist „Tierschutz unteilbar“.

Der Schlachtunternehmer im Wortlaut: „Ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht ausreicht, Tierschutz bezogen auf wenige Nischenprodukte zu verbessern. Eine Lösung muss flächendeckend sein, alle Wertschöpfungsstufen einbeziehen und nachhaltig die Mehrkosten im System finanzieren. Wir setzen hier auf die Freiwilligkeit und die Motivation aller Beteiligten.“ Überdies forciere Tönnies die konsequente Weiterentwicklung des Systems und zeigte sich zuversichtlich, dass „am Ende des Tages von einer flächendeckenden Teilnahme der landwirtschaftlichen Betriebe“ ausgegangen werden könne.

Auch das Unternehmen Lidl bestätigte als Unterzeichner der Branchenvereinbarung gegenüber der DBV-Mitgliederzeitschrift: „Wir begrüßen ausdrücklich diesen branchenweiten Ansatz, da damit eine Plattform für die schrittweise Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen in der Tierhaltung geschaffen wird, und das unabhängig vom Marktpreis und damit nicht auf Kosten einzelner Tierhalter.“ Zudem hoffe Lidl, dass die Initiative das Vertrauen der Verbraucher in die gesamte Wertschöpfungskette stärke – vom Landwirt bis zum Handel.

In welcher Weise die Inhalte der Initiative Tierwohl an die Endverbraucher kommuniziert werden, sei indes noch in der finalen Erarbeitung. Entscheidend werde jedoch sein, dass alle Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette gemeinsam gegenüber Verbrauchern, Politik und NGOs das System vertreten. Lidl Deutschland setze sich dabei für einen Hinweis auf der Verpackung ein. Dadurch könne der Verbraucher bei jedem Einkauf sofort erkennen, ob er durch den Kauf des Produktes die teilnehmenden Landwirte unterstützt, so Lidl. (dbv)
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