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12.04.2009 | 06:32 | Rohstofftrend 

Zucker hält dem Abschwung stand

Frankfurt - Entgegen der weitläufig nachlassenden Preisentwicklung bei Agrarrohstoffen hat Zucker dem Druck der internationalen Märkte standgehalten. Trotz des Abwärtstrends zeigt das Naturprodukt Wertsteigerungen auf und entkoppelt sich von den übrigen Rohstoffmärkten.

Zuckermarkt 2009
(c) abcmedia - fotolia.com
Analysten zufolge ist sein Preispotenzial noch nicht ausgereizt. Dabei konnte das Zuckerkontrakt No. 11 seit Dezember bereits um mehr als 20 Prozent an Wert gewinnen, berichtet das Handelsblatt. Spekulanten, die auf eine Preisrallye hoffen, haben den süßen Markt für sich entdeckt und könnten in den kommenden Monaten noch deutliche Gewinne einfahren.

Während die vergangenen beiden Jahre von einer Zucker-Übererzeugung geprägt waren, ist im Produktionsjahr 2008/09 vom größten Ernteeinbruch der Marktgeschichte auszugehen. So dürfte etwa die Rohrzuckerernte Indiens Schätzungen zufolge um bis zu zehn Mio. Tonnen einknicken. Ebenso werde die Produktion am weltweit drittgrößten Standort China schrumpfen.

Die 2004 vonseiten der EU eingeleitete Marktreform bremse darüber hinaus die europaweite Zuckerproduktion. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre zeigte der Markt um mehr als sechs Mio. Tonnen Rübenzucker rückläufige Tendenzen. 2008/09 wird ein Aufkommen von nur mehr 15 Mio. Tonnen erwartet. Damit könne eine Trendwende im Zuckermarkt bevorstehen. Aufgrund des möglichen Ernte- und Produktionslochs sei auch im Folgejahr 2009/10 noch mit Preissteigerungen zu rechnen.

Der Preisauftrieb des Rohstoffs habe zuletzt zwar leicht nachgelassen, da ein stärkerer Einfluss der Rezession auf den Zuckerverbrauch nicht auszuschließen sei. So schwankt das Naturprodukt derzeit bei einem Wert zwischen zwölf und 13 Cent je Pfund. Ein schwerer Nachfrageeinbruch sei hingegen nicht zu befürchten, weshalb der Preis anders als die üblichen Agrarrohstoffe einer relativen Stabilität unterliege.

Die Zuckernachfrage reagiere in entwickelten Ländern üblicherweise kaum auf konjunkturelle Veränderungen. Allerdings können sich Wachstumsschwankungen in den Schwellenländern dem Zuckerhandels- und -analysehaus Kingsman http://www.kingsman.com zufolge auf den Verbrauch auswirken. Der Bedarf an weltweit gehandeltem Zucker könnte dadurch geringere Steigerungen verzeichnen als in krisenfreien Jahren üblich. Zudem spielt Brasilien als bedeutendster Zuckerproduzent eine tragende Rolle. Ein dort mögliches Ernteplus könnte das asiatische Produktionsloch decken. Spekulanten setzen trotz Krise derzeit hingegen auf eine Preisrallye im süßen Markt. (pte)
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