Zudem sollte für Fleisch und Milchprodukte der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent fällig werden und nicht der reduzierte von 7 Prozent, teilte die Umweltschutzorganisation am Montag in Berlin mit. Die neue Abgabe könne «den sofortigen Ausstieg aus der nicht tiergerechten Haltung» finanzieren. Dem Bund könnten damit vier Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung stehen, um
Tierhalter zu unterstützen. Die Grüne Woche findet von 17. bis 26. Januar in Berlin statt.
Parallel könnten Steuern auf pflanzliche
Lebensmittel sinken und so Verbraucher entlastet werden, schlug
Greenpeace weiter vor. So können die Ausgaben der Haushalte für Lebensmittel bei weniger
Fleischverzehr unterm Strich sogar sinken. «Steuern und Abgaben sollten klare Anreize bieten, den übermäßigen
Konsum klima- und umweltschädlicher Lebensmittel zu beenden», forderte Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter.
Nach Berechnungen im Auftrag der Umwelt-Organisation könnte die Kombination von Tierwohlabgabe und einer Reform der Mehrwertsteuer den Ausstoß von Treibhausgasen aus der Landwirtschaft um rund 8,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr senken. Dazu veröffentlichte Greenpeace eine rund 80-seitige Analyse der Denkfabrik Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS).
Am Wochenende hatten der
Bauernverband und Bundesagrarministerin Julia Klöckner (
CDU) gefordert, Kunden sollten etwa beim Fleisch mehr Wert auf Qualität legen, und darauf verwiesen, dass eine bessere Tierhaltung auch mehr Geld koste. Sie kritisierten auch die Schnäppchenangebote der Handelsketten.