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13.04.2021 | 11:32 | Wirtschaftliche Lage 

Agrar- und Ernährungswirtschaft: Erwartungen trüben sich ein

Bentwisch - Die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern leidet zunehmend unter der Corona-Pandemie.

Wirtschaftliche Lage
Der Lebensmitteleinzelhandel scheint bislang relativ unbeeindruckt durch die Corona-Pandemie zu kommen. Doch bei den Erzeugern der Lebensmittel in Mecklenburg-Vorpommern sinkt die Stimmung. (c) imageteam - fotolia.com
«Die wirtschaftlichen Erwartungen trüben sich weiter ein», sagte der Vorsitzende der Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft MV, Tobias Blömer, der Deutschen Presse-Agentur.

Als Gründe führte er die Preissteigerungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und die sich abschwächende Konjunktur an. In einer verbandsinternen Umfrage hatte demnach ein gutes Viertel von einer schlechten wirtschaftlichen Situation gesprochen. 20 Prozent der Betriebe hätten im Februar keinen Umsatz erwirtschaftet. Im Mai 2020 hätten nur 9 Prozent von einem Nullumsatz berichtet.

Die Erwartungen würden auch durch die sinkende Konsumlaune der Verbraucher beeinflusst, für die die teilweise verwirrenden Maßnahmen der Politik verantwortlich gemacht werden könnten, betonte Blömer. Ein wesentlicher Faktor seien auch fehlenden Perspektiven für Hotellerie, Gastronomie und Veranstaltungsbranche - wichtige Partner für die Lebensmittelbranche.

«Es sind dringend notwendige Zukunftskonzepte zu entwickeln, wie Hotellerie, Gastronomie und die Veranstaltungsbranche sich entwickeln können», appellierte Blömer an die politisch Verantwortlichen. «Sollte es weiter zu dem teilweise hilflosen wahlkampfgetriebenen Auf- und Ab der Politik kommen, ist auch in der Ernährungsbranche mit einer kurzfristig deutlichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage zu rechnen.» Blömer, Chef der Rostocker Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH, ging davon aus, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher durch klare Perspektiven zum Konsum angeregt werden können.

Die im Verband organisierten Unternehmen begrüßten generell das Testen der Mitarbeiter auf das Coronavirus und sehen dies als notwendig an. Es gebe insgesamt zu wenig Entschädigungsleistungen seitens des Staates für die nicht zu verantwortenden Umsatz- und Ertragseinbußen. «Das Versagen der Bundesregierung beim Aufbau einer wirksamen und schnellen Impfung kann nicht mit verpflichtenden Maßnahmen der Wirtschaft kompensiert werden», sagte Blömer.
dpa/mv
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