Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.01.2015 | 15:20 | Strategie gefordert 

Stickstoff-Belastung: Berater rüffeln Bundesregierung

Berlin - Führende Umweltberater der Bundesregierung fordern zum Schutz von Wasser, Boden und Luft eine deutliche Stickstoffreduzierung, vor allem durch weniger Düngung.

Düngefahrt
Düngemittel können unter Umständen die Gesundheit gefährden: Berater erinnern an Verbraucherschutz. (c) proplanta
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) beanstandet in einem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Sondergutachten, dass bisher zu wenig getan werde, um die Belastungen, die für die Bürger gesundheitsgefährdend sein können, zu mindern. «Bestehende und zum Teil rechtlich verbindliche Ziele der Luftreinhaltung, des Gewässerschutzes und des Naturschutzes werden deutlich verfehlt.»

Gefordert wird eine nationale Stickstoff-Strategie. Neben strengeren Dünge-Regeln wird vorgeschlagen, die verringerte Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte aufzuheben, um die Stickstoffbelastungen durch die intensive Tierhaltung zu mindern. Ferner ist eine Idee, die steuerliche Besserstellung für Diesel-Autos aufzuheben - und die geplante Pkw-Maut stärker am Schadstoffausstoß zu orientieren. «Im Bereich der fossilen Kraftwerke müssen Grenzwerte dringend verschärft werden», forderte zudem die stellvertretende SRU-Vorsitzende Karin Holm-Müller bei der Vorstellung des 564-seitigen Gutachtens.

Die Bundesregierung will im Februar mit dem Beschluss einer Düngemittel-Verordnung für die Landwirtschaft gegensteuern, mit der die Stickstoffbelastung von 97 Kilogramm pro Hektar im Jahr um mindestens 15 Kilo verringert werden soll. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) betonte, zu viel Stickstoff führe zur Gesundheitsbelastung durch Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid und Feinstaub, zu Nitrat im Grundwasser, zum Verlust an biologischer Vielfalt durch Überdüngung sowie zur Verstärkung des Klimawandels.

Umweltschützer, aber auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mahnten rasches Handeln an. Der Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser, Martin Weyand, kritisierte: «In vielen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren die Nitratbelastung im Grundwasser deutlich angestiegen.» Der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter werde oft überschritten. Dies betreffe auch Grundwasser, das für die Trinkwassergewinnung genutzt werde. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Besserer Schutz für die Ostsee in Schleswig-Holstein ohne Nationalpark

 EU-Parlament stimmt für neue Schadstoffregeln für Industrie und Bauern

 Bundesregierung setzt gelockerte EU-Umweltauflagen um

 Künftig sollen strengere Grenzwerte für Schadstoffe in der EU gelten

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet