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14.12.2010 | 12:34 | Umweltgerechte Landwirtschaft  

Backhaus: Umweltgerechte Landwirtschaft - Markenzeichen für Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin - "Die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist leistungsstark, Umwelt gerecht und nachhaltig", betonte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus gestern auf der Pressekonferenz in Schwerin.

Umweltgerechte Landwirtschaft

Das liege nicht nur am hohen Anteil an ökologisch genutzter Fläche. Die vielfältigen Agrarumweltmaßnahmen werden von immer mehr Landwirten angenommen.

So werden im Zeitraum 2007 bis 2015 ca. 274 Mio. € für Agrarumweltprogramme im Bereich der Landwirtschaft ausgegeben.

Als einziges Bundesland hat sich Mecklenburg-Vorpommern bereits jetzt dazu bekannt, auch 2011 Anträge für diese Programme entgegenzunehmen, obwohl die EU-seitige Finanzierung bis max. 2015 gewährleistet ist, sich die Betreibe aber für fünf Jahre verpflichten müssen.

"Wir wollen den Landwirten Planungssicherheit geben, trotz der derzeitig noch fehlenden Aussage der Europäischen Kommission in Brüssel zur Fortsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik. Klare Rahmenbedingungen sind wesentlich, um gesunde Lebensmittel nachhaltig, damit auch Umwelt gerecht produzieren zu können", so Backhaus.

Für folgende Programme können Anträge zum 15.05.2011 gestellt werden:

  • Förderung der Einführung und Beibehaltung ökologischer Anbauverfahren
  • Förderung der Einführung und Beibehaltung eines bodenschonenden und erosionsmindernden Ackerfutterbaus
  • Förderung erosionsmindernder Anbauverfahren durch die kombinierte Anwendung des Anbaus von Zwischenfrüchten oder Untersaaten und Mulch-/Direktsaaten
  • Förderung der Anlage von Blühflächen oder Blühstreifen für Bienen,
  • Förderung der integrierten Obst- und Gemüseproduktion
  • Förderung der extensiven Grünlandnutzung durch Beweidung mit Schafen und Ziegen
  • Förderung der Anlage von Schonstreifen im Ackerbau."

Der Minister ging auch auf die positive Entwicklung im Ökologischen Landbau ein. Zum 01.07.2010 bewirtschafteten 781 landwirtschaftliche Unternehmen ca. 122.700 Hektar bzw. 9,1 % LN. Zum Vergleich: der Bundesdurchschnitt lag Ende 2009 bei ca. 5,6 % (947.115 ha). Auch bei den nicht landwirtschaftlichen Betrieben (Verarbeitung, Handel, Import) konnte in den ersten 6 Monaten ein Zuwachs um 19 Unternehmen auf insgesamt 229 verzeichnet werden.

"Der ökologische Landbau in M-V befindet sich auf einem hohen Niveau. Das darf man bei der Bewertung von Wachstumsraten nicht außer acht lassen. Wir wollen dieses hohe Niveau stabilisieren und ausbauen", so Backhaus.

In der Förderperiode 2007-2013 stellt das Land allein für die ökologische Bewirtschaftung von Landwirtschaftsflächen ca. 115 Mio. € und damit 46Mio. € mehr als in vergangenen Förderperiode zur Verfügung.

Der Prämiensatz im Rahmen des AFP für Investitionen in der ökologischen Tierproduktion ist 2009 auf 35 % angehoben worden ist. "Der Mindestbetrag des förderfähigen Investitionsvolumens liegt hier bei 20.000 €. Für die Einrichtung z.B. eines Hofladens beträgt der Mindestbetrag 10.000 €. Damit unterstützen wir gezielt auch kleinere Landwirtschaftsbetriebe. Diese Rahmenbedingungen haben zur erfolgreichen Entwicklung z.B. auf dem Hof Medewege oder auch auf dem Gut Gallin beigetragen", erklärt der Minister. (PD)

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