Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.10.2009 | 10:36 | Milchpolitik  

Union und FDP wollen Milchbauern helfen

Berlin - Die künftige Koalition von Union und FDP will den Milchbauern in der Preiskrise zusätzliche Hilfen gewähren.

Union und FDP wollen Milchbauern helfen
Das vereinbarte die Arbeitsgruppe Agrar nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch zum Abschluss ihrer Beratungen. Dazu sollten EU-Mittel, die bereits vorhanden sind und die noch erwartet werden, zur gezielten Unterstützung von Milcherzeugern als zusätzliche Grünlandprämie gewährt werden. Diese EU-Prämie zur Förderung extensiver Bewirtschaftung von Grünland wird grundsätzlich durch nationale Gelder ergänzt.

Dagegen scheiterte zunächst eine Einigung von Schwarz-Gelb in der Frage nationaler Aktionen zur Steigerung der Milchpreise. Die CSU fordert eine Steuerung der Milchmenge und macht sich dafür stark, die Verrechnung von zu viel und zu wenig gelieferter Milch auszusetzen. Dies lehnen CDU und FDP ab. Dabei geht es nicht um zusätzliches Geld, sondern um die Milchproduktion. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter fordert wie Bayern eine nationale Steuerung der Milchmenge. Dies lehnt der Deutsche Bauernverband ab und setzt auf EU-Hilfen.

Der Milchviehhalterverband, in dem rund ein Drittel der Milchbauern organisiert ist, hatte neue Proteste angekündigt. An diesem Montag planen tausende europäische Milchbauern nach Angaben des Dachverbands European Milk Board eine Demonstration zum Treffen der EU-Agrarminister in Luxemburg. 20 EU-Länder - darunter Deutschland - hatten zuvor 300 Millionen Euro zusätzlich für die Milchbauern gefordert.

Die Bauern leiden unter niedrigen Rohmilchpreisen und sehen ihre Existenz bedroht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hatten Unterstützung zugesagt. Die Milchpreise für Bauern steigen inzwischen wieder leicht. In Discountern ist Butter teurer geworden. Dagegen sind die Preise für Käse und andere Milchprodukte gesunken. Diese Preissenkungen hatten neue Bauernproteste ausgelöst. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Gewerkschaft kritisiert Umstrukturierung beim Deutschen Milchkontor

 Milchbauern verlangen Kurswechsel in der Agrarpolitik

 Prioritäten beim Bürokratieabbau für Landwirte setzen

 Frankreich: Diskussion um Mindestpreise nimmt Fahrt auf

 Polnische und ukrainische Milchverbände mahnen zu Einigung

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte