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16.03.2011 | 09:54 | Agrarumweltprogramm 

Rheinland-Pfalz: Agrarumweltmaßnahmen zeigen positive Wirkung

Mainz - Die rheinland-pfälzischen Agrarumweltmaßnahmen im Rahmen des Programms Agrar-Umwelt-Landschaft (Paula) zeigen positive Wirkungen auf die natürlichen Ressourcen und die Artenvielfalt.

Agrarumweltmaßnahmen
Dieses Fazit zogen die zuständigen Minister Margit Conrad und Hendrik Hering in Mainz auf Grundlage der von der Europäischen Kommission vorgeschriebenen Evaluierung der Umweltprogramme zur Halbzeit der Förderperiode 2007 - 2013.

„Es wurden äußerst positive Ergebnisse festgestellt. Auf den einbezogenen Flächen konnte ein deutlich reduzierter Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie eine höhere Artenvielfalt bei Flora und Fauna ermittelt werden“, erläuterten Hering und Conrad.

Bei den Agrarumweltmaßnahmen verpflichten sich die Landwirte und Winzer auf freiwilliger Basis besondere Umweltleistungen zu erbringen. Sie sind ein aktiver Beitrag zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Die Verpflichtungen gehen deutlich über die Einhaltung der guten fachlichen Praxis hinaus. Im Mittelpunkt der Förderung stehen der Ökologische Landbau, die Vertragsnaturschutzprogramme, die Grünlandextensivierung, der biotechnische Pflanzenschutz sowie die Anlage von Saum- und Bandstrukturen auf Ackerflächen.

Die Agrarumweltmaßnahmen werden in diesem Jahr von rund 9780 Teilnehmern mit einer Fläche von rund 174.500 Hektar in Anspruch genommen. Dies entspricht einem Flächenanteil von rund einem Viertel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Rheinland-Pfalz. Rund 25,2 Millionen  Euro Landes-, Bundes- und EU-Fördermittel werden für die Agrarumweltmaßnahmen im Jahr 2011 ausgegeben.

Die Untersuchungen der Agrarumweltmaßnahmen, werden vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück durchgeführt.

In den Programmen zur Grünlandextensivierung ist die Zufuhr von stickstoffhaltigen Düngemitteln deutlich geringer als auf den Vergleichsflächen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz. Darüber hinaus ist bei allen Programmteilen eine höhere Artenzahl - darunter etliche gefährdete Arten - festzustellen. Hierbei steigt der Artenanteil mit dem Grad der Extensivierung. Hierbei schneiden die Kennartenprogramme, die neu eingeführt wurden, am Besten ab. „Insbesondere die Vertragsnaturschutzprogramme Grünland und Streuobst leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt, zur Umsetzung von Natura 2000 und zur Erhaltung der Kulturlandschaft“, so Ministerin Conrad.

Im Programmteil „Biotechnischer Pflanzenschutz im Weinbau“ werden Pheromone (Sexuallockstoffe) anstelle von Insektiziden gegen den Traubenwickler eingesetzt. Durch die Anwendung der Pheromonverwirrungsmethode auf circa 42.000 Hektar Rebfläche werden jährlich bis zu 42 Tonnen Insektizide eingespart, erläuterte Minister Hering.

Ein wichtiger Beitrag für die Aufrechterhaltung der Artenvielfalt stellt das Steil- und Steilstlagenprogramm dar. Auf diesen Rebflächen wurden unter anderem  wichtige Moosarten und seltene Schmetterlinge wie der Apollofalter festgestellt.

Im Ackerbau wurde ermittelt, dass die Stickstoff-Salden (Vergleich der Stickstoffzu- und -abfuhr) sowie die Behandlungsintensität der Ackerflächen mit Pflanzenschutzmitteln bei den Teilnehmern unter denen der Vergleichsbetriebe liegen. Als wichtiger Beitrag zum Erosionsschutz wird in den teilnehmenden Betrieben eine deutlich längere Bodenbedeckung in den Wintermonaten erreicht. (PD)
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