Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.09.2020 | 12:45 | Umbau der Sauenhaltung 

Bundesprogramm Stallumbau: Förderanträge können ab sofort gestellt werden

Berlin - Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, treibt den Umbau der Tierhaltung voran.

Förderprogramm Umbau Sauenhaltung
Umbau der Tierhaltung beginnt jetzt - Bundesministerin Julia Klöckner startet Bundesprogramm: 300 Millionen Euro für mehr Tierwohl in den Ställen. (c) proplanta
Mehr Platz im Stall, mehr Auslauf, Tageslicht und Frischluft – das kostet Geld, dafür brauchen die Tierhalter einen verlässlichen Finanzierungspfad. Die Bundesministerin hatte daher die so genannte Borchert-Kommission eingesetzt. Diese hat weitere Schritte im Auftrag des Ministeriums erarbeitet, wann welche Tierwohlstandards erreicht werden sollen und berechnet, wieviel ein Mehr an Tierwohl kostet. Die Empfehlungen der Kommission werden sowohl vom Bundestag als auch von den Ländern breit unterstützt.

Der Umbau startet aber bereits jetzt: Bundesministerin Julia Klöckner hat erreicht, dass im Konjunkturprogramm der Bundesregierung für 2020 und 2021 insgesamt 300 Millionen Euro für den Umbau von Ställen zur Verfügung stehen, so dass mehr Tierwohl umgesetzt werden kann. Die Umsetzung erfolgt durch ein Bundesprogramm, für das die Bundesministerin nun die Förderrichtlinie vorlegt.

Ab heute können die sauenhaltenden Betriebe in Deutschland einen Förderantrag für die Umsetzung der neuen Anforderungen an die Sauenhaltung stellen - unter folgenden Voraussetzungen:

• Die Höchstgrenze liegt bei 500.000 Euro je Betrieb und Investitionsvorhaben.
• Das Bauvorhaben darf nicht mit einer Vergrößerung des Tierbestandes verbunden sein.
• Das Vorhaben muss bis Ende des Jahres 2021 abgeschlossen sein.
• Förderfähig sind auch die einzelbetriebliche Beratung für die Erstellung eines Um- oder Ersatzbaukonzepts.

Bundesministerin Julia Klöckner: „Bessere Bedingungen in der Tierhaltung, mehr Platz und Beschäftigung im Stall – mehr Tierwohl ist gesellschaftlich gewollt, kostet aber auch mehr Geld. Deshalb haben wir bereits jetzt 300 Millionen Euro bereitgestellt, dass gerade die kleinen Betriebe nicht aufhören müssen, sondern ihre Ställe schnell tierwohlgerecht umbauen können und wettbewerbsfähig bleiben.

Das sichert Standorte, schafft Perspektiven und fördert das Tierwohl. Damit allein ist es aber nicht getan. Wir nehmen die ganze Kette in den Blick, brauchen einen Pakt vom Stall bis zum Teller. Zu den Empfehlungen unserer Borchert-Kommission will ich daher in dieser Legislaturperiode noch eine Entscheidung, partei- und fraktionsübergreifend. Damit die Tierhaltung weiter umgebaut werden kann und heimische Tierhalter hier eine Zukunft haben.“

Zum Bundesprogramm:

Die Förderrichtlinie wird am 16. September 2020 im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Anträge können bis zum 15. März 2021 bei der zum BMEL gehörenden Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unter www.ble.de/stallumbau gestellt werden.

Weitere Details zur Antragstellung sind unter www.ble.de/stallumbau veröffentlicht. Auskunft erteilt die BLE außerdem unter der Rufnummer 0228/6845-2755 sowie per E-Mail an stallumbau@ble.de.
BMEL
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nachfrage nach Fleischersatz kurbelt Produktion

 33 Rinder verendet - Zwei Jahre Bewährung für Landwirt

 Großbrand in Schweinemastanlage - Polizei schließt Brandstiftung aus

 Räumungsklage gegen Schlachthof Aschaffenburg Mitte Mai vor Gericht

 Rund 1.000 Landwirte beantragen 11,25 Millionen Euro für mehr Tierwohl

  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung