Das Demonstrationsbündnis "Wir haben es satt!" setzte gestern mit einer Protestaktion ein Zeichen für ein Umdenken in der Agrarpolitik. Während im Kanzleramt der Aktionsplan zur Verbesserung der Futtermittel- und Lebensmittelsicherheit als Konsequenz aus dem Dioxin-Skandal beschlossen wurde, trieb ein Biobauer seine Schweine vor das Gebäude. Sie unterstützten die Forderung nach einem Systemwechsel in der Agrarpolitik - weg von der industrialisierten Tierhaltung zu mehr bäuerlicher Landwirtschaft und Biolandbau. Proplanta war vor Ort, Fotos der Veranstaltung sind jetzt in der Proplanta-Bildergalerie zu finden.
Das Demonstrationsbündnis aus 120 Organisationen und Bürgerinitiativen kritisiert, dass die derzeitige Agrarpolitik mit Umwelt- und Tierschutzdumping sowie mit verstärkter Exportförderung die Massentierhaltung und den Export voran treibe. Es mahnt daher eine Neuausrichtung der Agrarpolitik an, die auch in der EU-Agrarreform verankert werden müsse. Auch Rudolf Bühler, Biobauer und Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall, wünscht sich einen Bewusstseinswandel: "Die Geschichte lehrt uns, dass solche Skandale notwendig sind, um die Verbraucher wachzurütteln." Er möchte nach dem Dioxin-Skandal das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen.
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft das Demonstrationsbündnis zur Protestaktion am 22.01.2011 anlässlich der Eröffnung der Internationalen Grünen Woche auf. Rund 5.000 Teilnehmer werden hierzu in Berlin erwartet.
Die aktuellen Fotos zu der Protestaktion vor dem Kanzleramt finden sich jetzt in der
Bildergalerie bei Proplanta. (Proplanta)