„Solche Start-Ups helfen dem Agrarhandel, die vielfältigen Herausforderungen zu meistern“, erklärte der RWZ-Vorstandsvorsitzende Christoph Kempkes bei einer
Podiumsdiskussion der FDP-Bundestagsfraktion, die vorige Woche unter der Überschrift „Mehr als nur raus aus der Krise - Wie sich der Agrarhandel verändert“ stand.
Der Vorstandschef der drittgrößten landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft in Deutschland geht davon aus, dass die Digitalisierung der Landwirtschaft in großen Schritten voranschreiten wird: „Alles was sich digitalisieren lässt, wird früher oder später auch digitalisiert“, ist sich Kempkes sicher. Die Leistungen des landwirtschaftlichen Sektors in Deutschland findet er im internationalen Vergleich „absolut überragend“.
Lebensmittel seien dadurch hierzulande besser und günstiger als andernorts.
Auch das regulatorische Umfeld am Standort Deutschland will den RWZ-Chef nicht schrecken. „Je härter die Anforderungen, desto besser werden wir auch“, zeigte sich Kempkes optimistisch. Sorgen macht ihm allerdings der steigende Konzentrationsgrad auf den Bezugs- und Absatzmärkten. Mittlerweile könne der kleine Landhändler nur noch bei drei, vier Konzernen Traktoren kaufen.
Und auch im
Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sei inzwischen ein hoher Konzentrationsgrad erreicht. Dies versetze den
LEH in die Lage, die Preise für die
Bauern zu machen. Der Wettbewerb sei so hart, dass sich „kein Agrarhändler die Taschen vollmacht“. Vielmehr koste es Geld, Infrastruktur in den ländlichen Räumen zu erhalten und zu modernisieren. Es sei für alle Akteure wirtschaftlich sehr knapp. Jeder Agrarhändler müsse sich deshalb strecken und neue Geschäftsideen entwickeln. „Der deutsche Markt ist kosten- und wettbewerbsintensiv, wobei sich das Ergebnis für den Endverbraucher sehen lassen kann“, lautet das Fazit von Kempkes.