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25.10.2020 | 14:21 | Klimapolitik 

Steinmeier mahnt: Trotz Coronakrise Klima-Problematik nicht vergessen

Hannover - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, trotz der Corona-Krise andere weltweite Herausforderungen wie den Klimawandel nicht aus den Augen zu verlieren.

Klimaschutz
Die Corona-Pandemie drängt derzeit andere Themen in den Hintergrund. Doch der Kampf gegen den Klimawandel darf nicht vergessen werden, mahnt Bundespräsident Steinmeier. Er warnt vor einem Rückfall in den Egoismus der Nationalstaaten. (c) proplanta
«Mit einem Rückfall in nationale Nabelschau werden wir den Kampf gegen die Pandemie nicht gewinnen, denn dieses Virus macht nicht an Grenzen halt - genauso wenig wie der Klimawandel», sagte Steinmeier am Sonntag in einer Videobotschaft bei der Verleihung des Deutschen Umweltpreises in Hannover.

Die kleinliche Suche einiger Länder nach ihrem nationalen Vorteil und die zögerliche Umsetzung des Pariser Klimaabkommens seien ein Grund zur Sorge, betonte Steinmeier. Der Klimawandel mache keine Pause, auch nicht in der Pandemie.

«Hier in Deutschland haben wir erneut einen zu trockenen Sommer erlebt, und die Folgen sind vielerorts nicht zu übersehen.» Die Böden seien vielfach ausgetrocknet, die Wälder schwer geschädigt, der Grundwasserspiegel mancherorts besorgniserregend gesunken. Die Lage sei ernst. «Deshalb darf Corona kein Argument für Zurückhaltung oder Lethargie sein», sagte Steinmeier.

Eigentlich wollte der Bundespräsident den Umweltpreis am Sonntag persönlich verleihen, wegen der Corona-Infektion eines Personenschützers befindet er sich aber derzeit in Quarantäne und wurde nur per Videobotschaft zugeschaltet.

Mit der hochdotierten Auszeichnung wurden in Hannover der Wirtschaftswissenschaftler Ottmar Edenhofer aus Potsdam und das Unternehmer-Geschwisterpaar Trappmann aus Limburg geehrt. Sie teilen sich den mit 500.000 Euro dotierten Preis. Ein Ehrenpreis von 10.000 Euro ging an den Insektenforscher Martin Sorg aus Krefeld.

Steinmeier würdigte den Wirtschaftswissenschaftler Edenhofer, der seit 2018 Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ist, als «Querdenker im besten Sinne», der den Papst genauso wie die Weltbank und die Bundesregierung berate.

Edenhofer erhielt den Preis unter anderem für seinen Vorschlag einer CO2-Bepreisung, mit dem er erheblich zur Einigung der Bundesregierung auf ein Klimapaket beitrug. «Ohne Menschen wie Sie hätte es das Pariser Klimaabkommen nicht gegeben und auch nicht das deutsche Klimapaket», sagte Steinmeier.

Die Geschwister Trappmann aus dem hessischen Limburg wurden als Chefs einer Blechwarenfabrik für den besonders sparsamen Einsatz von Energie und Ressourcen in ihrem Unternehmen ausgezeichnet. Insektenforscher Sorg wies mit seiner Arbeit auf das rasante Artensterben von Fluginsekten hin.

Der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Alexander Bonde, sagte, Ressourcenschonung werde zu einer Schlüsselfrage für die kommenden Generationen. «Wir müssen verstärkt in Kreisläufen denken - von einer Circular Economy, die weit über eine lediglich auf Abfall-Recycling fokussierte Kreislaufwirtschaft hinausgeht, bis hin zu einer Circular Society.»
dpa
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