Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern im ersten Quartal 1,95 Milliarden Euro und damit rund 6 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das vor der
Übernahme des US-Saatgutanbieters
Monsanto stehende Unternehmen am Donnerstag in Leverkusen mitteilte. Bei nicht rezeptpflichtigen Arzneien gab es einige Schwierigkeiten.
Insgesamt fiel der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür machte
Bayer Währungseffekte - ohne diese wären die Erlöse den Schätzungen zufolge dagegen gestiegen. Der im Vergleich zum Dollar starke Euro sorgt dafür, dass exportierte Produkte außerhalb des Währungsraums teurer werden und die Nachfrage nach ihnen daher abnehmen kann.
Insbesondere im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten plagen Bayer aber auch strukturelle Probleme. Der Umsatz in der Sparte ging im ersten Jahresviertel - ohne Wechselkurs-Einflüsse - um 12 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zurück. Ursache waren laut Bayer ein schwaches Geschäft in den USA sowie Umklassifizierungen von Medikamenten im Asien-Pazifik-Raum, die dort als rezeptpflichtig eingestuft wurden.
Hinzu kamen weiterhin Belastungen durch Lieferausfälle und Produktionsanpassungen in Leverkusen nach einem Tadel der US-Gesundheitsbehörde FDA.
Mit den Zahlen dürfte Bayer daher nicht zufrieden sein, zumal der 62,5-Milliarden-Dollar-Kauf von Monsanto immer konkreter wird. «Strategisch sind wir gut vorangekommen und haben bei der geplanten Übernahme von Monsanto große Fortschritte gemacht», teilte Konzernchef Werner Baumann mit. Rund zwei Drittel der etwa 30 benötigten Zusagen von Kartellbehörden lägen inzwischen vor.
Die wichtige Genehmigung aus den USA steht indes noch aus. «Bayer arbeitet weltweit eng mit den Behörden zusammen mit dem Ziel, die Transaktion im 2. Quartal 2018 abschließen zu können», hieß es.
Auch beim Eigenkapital-Anteil, mit dem Bayer den Mega-Kauf stemmen will, gab es zuletzt gute Nachrichten. Die Leverkusener vereinbarten den Verkauf eines weiteren Pakets ihrer «Crop Science»-Sparte an BASF, der rund 1,7 Milliarden Euro in die Kasse spülen soll.
Insgesamt kommt Bayer mit den von den Kartellbehörden geforderten Teilverkäufen an den Konkurrenten auf etwa 7,6 Milliarden Euro. Zudem erwarb der Singapur-Staatsfonds Temasek 3,6 Prozent der Bayer-Aktien für rund 3 Milliarden Dollar. Die Abgaben sollen verhindern, dass die Konzentration auf dem Markt nach der Monsanto-Übernahme zu groß wird.