Ein Gericht stoppte den Bau des Kohlekraftwerks Datteln wegen haarsträubender Planungsfehler. Jahrelang drohte, die Anlage mit einem 180 Meter hohen Kühlturm zur Bauruine zu werden. Jetzt geht es erst mal weiter - doch die Gegner wollen wieder vor Gericht ziehen. (c) Marco Becker - fotolia.com
Das hat die zuständige Bezirksregierung Münster am Freitag mitgeteilt. Kritik kam vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND): Das Kraftwerk bleibe überflüssig und umweltschädlich. Der
BUND werde rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Behörde prüfen.
Der Betreiber Eon (heute Uniper) hatte in das Großkraftwerk mit rund 1.100 Megawatt am Rande des Ruhrgebiets bereits rund eine Milliarde Euro gesteckt. Nach dem Stopp durch das Oberverwaltungsgericht Münster gab es Änderungen an den Planungsvorgaben und einen neuen Antrag von Eon. Umweltschützer lehnen die Anlage weiter ab, weil sie zu nah an Wohnhäusern und einem Naturschutzgebiet stehe.
Bei der vorläufigen Genehmigung gehe es um bauvorbereitende Maßnahmen an Gebäuden, Transformatoren, dem Brennstofflager und Hafenanlagen, nicht die Vollgenehmigung, betonte die Bezirksregierung. Es sei aber auch für das Gesamtprojekt mit einer «positiven Prognose» zu rechnen. «Die Monteure stehen bereit. Wir können sofort anfangen», sagte eine Uniper-Sprecherin.
Uniper rechnet mir weiteren zwei Jahren Bauzeit bis zur Fertigstellung der Gesamtanlage. Das moderne Kohlekraftwerk kann rechnerisch Strom für rund eine Million Menschen liefern. Außerdem ist es für die Produktion von Bahnstrom und die Fernwärmeversorgung der Region ausgelegt.