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09.05.2014 | 13:42 | Energiekonzern 

EnBW bleibt unter Druck

Karlsruhe - Deutschlands drittgrößter Energiekonzern bleibt im Kerngeschäft unter Druck - und spürt die Tücken der Wasserkraft. Die Rückgänge kommen aber nicht unerwartet. EnBW steuert mit neuen Aktivitäten dagegen.

Stromabsatz
(c) proplanta
Die rückläufigen Strompreise im Großhandel, weniger Strom- und Gasabsatz sowie Sondereffekte drücken den Gewinn des drittgrößten deutschen Energiekonzerns EnBW. Wie das Unternehmen am Freitag in Karlsruhe mitteilte, wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres unterm Strich ein Ergebnis von 294,7 Millionen Euro erzielt - ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum.

Der Umsatz ging leicht um 2,2 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurück. «Insgesamt verlief die Ergebnisentwicklung somit im Rahmen unserer Erwartungen», berichtete EnBW. Die Prognose bleibe unverändert.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern ein operatives Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres oder maximal bis zu fünf Prozent darunter. Das Betriebsergebnis (angepasstes EBITDA) lag im ersten Quartal bei 744,8 Millionen Euro und damit 15,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Erfolgreich waren die Karlsruher im Vertriebsgeschäft. Dort lag der operative Gewinn bei 48 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 24,9 Millionen Euro. Die Erträge im Stromvertrieb wuchsen deutlich, beim Gas drückte der milde Winter das Ergebnis dagegen unter das Niveau des Vorjahreszeitraums: Mit 37,1 Milliarden Kilowattstunden wurden 2,4 Prozent weniger abgesetzt.

Der Stromabsatz an Privatkunden lag zuletzt bei 4,9 Milliarden Kilowattstunden (minus 9,3 Prozent), an Industriekunden bei 8,6 Milliarden Kilowattstunden (minus 8,5 Prozent).

Wenig Niederschlag und niedrige Wasserstände wirkten sich auf die Wasserkraftwerke von EnBW aus. Vor allem deshalb ging das operative Ergebnis im Segment erneuerbare Energien im ersten Quartal mit 42,7 Millionen Euro um 21,9 Prozent zurück.

Die bisher stark in der Atomkraft engagierte EnBW muss sich wegen des Atomausstiegs und angesichts sinkender Erträge aus der Stromerzeugung neu erfinden. Vorstandschef Frank Mastiaux kündigte kürzlich bei der Hauptversammlung an, den Aufbau neuer Geschäftsfelder zu forcieren. So sollen verstärkt digitale Dienstleistungen für private Haushalte angeboten und Unternehmen beim Energie-Management unterstützt werden.

EnBW hat bis Ende März mit 446,4 Millionen Euro (Vorjahr: 143,1 Millionen Euro) kräftig in neue Projekte investiert. Der Löwenanteil entfiel dabei auf das Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk Lausward in Nordrhein-Westfalen, den Ostsee-Windpark Baltic 2 und den Netzausbau.

Der Konzern ist fast ganz in öffentlicher Hand: Hauptaktionäre sind mit je 46,75 Prozent das Land Baden-Württemberg und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW), ein Zusammenschluss von neun Landkreisen. Im vergangenen Jahr erzielte EnBW einen Umsatz von 20,5 Milliarden Euro. Aktuell zählt der Versorger 19.857 Mitarbeiter. (dpa)
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