(c) E.ON Als Reaktion auf die Wirtschafts- und Finanzkrise kürzte der Düsseldorfer Konzern die Investitionen bis zum Jahr 2011 um 6 Milliarden Euro. «Jetzt heißt es aus Größe konsequent Stärke zu machen», sagte Vorstandschef Wulf Bernotat am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. E.ON werde deshalb «den Schwerpunkt zunächst auf organisches Wachstum legen».
Bernotat rechnet auch für das kommende Jahr mit keiner wesentlichen Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmendaten. Die Energiebranche gehöre zwar zu den stabilsten Bereichen der Wirtschaft. «Dennoch geht diese Krise natürlich nicht spurlos an uns vorüber.» Die wirtschaftlichen Probleme wirkten sich «sichtbar auf Nachfrage und Energiepreise aus». Wegen der unsicheren Aussichten senkte E.ON die Ergebnisprognose für 2010 um gut elf Prozent. An der Frankfurter Börse ging der E.ON-Kurs zeitweise um mehr als 8 Prozent zurück.
Mit sinkenden Strompreisen können die privaten Stromverbraucher derzeit kaum rechnen. «Beim Strom ist für dieses Jahr die Messe gesungen», sagte der stellvertretende Vorstandschef Johannes Teyssen. Der Strom für Haushaltskunden werde langfristig eingekauft. Deshalb seien die Preise auch langsamer gestiegen, als es an den Strombörsen einen Boom gab. Längerfristig könne es allerdings eine Abwärtsbewegung bei den Strompreisen geben.
Die Investitionskürzungen gehen einher mit einem umfangreichen Sparprogramm. Bis 2011 will E.ON die Kosten um jährlich 1,5 Milliarden Euro reduzieren. Außerdem will sich der Konzern bis 2010 von Beteiligungen in einem Volumen von 10 Milliarden Euro trennen. Dazu gehört unter anderem der Verkauf des Höchstspannungsnetzes in Deutschland. Einen endgültigen Beschluss zum Verkauf der Stadtwerke-Holding Thüga gibt es noch nicht. Weitere Beteiligungen sollen auf den Prüfstand kommen.
E.ON will in diesem und den kommenden beiden Jahren insgesamt bis zu 30 Milliarden Euro für Investitionen ausgeben. Geplant waren für diesen Zeitraum Investitionen von 36 Milliarden Euro. Die Kürzungen träfen alle Unternehmensbereiche, sagte Finanzvorstand Marcus Schenck. Die Investitionen in erneuerbare Energien sollten möglichst stabil bleiben. In den Vorjahren hatte E.ON Milliarden-Zukäufe in Spanien, Italien, Frankreich und Russland getätigt.
Im vergangenen Jahr stieg der bereinigte Konzernüberschuss um 7,3 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Auf dieser Basis soll die Dividende um 9,5 Prozent auf 1,50 Euro erhöht werden. Der Umsatz stieg 2008 durch Zukäufe um 26 Prozent auf 86,8 Milliarden Euro, die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich um gut 5.700 auf 93.500. (dpa)
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