Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.11.2023 | 04:44 | Gasversorgung 

Betreiberfirmen erwarten keine Verzögerung bei LNG-Terminal vor Rügen

Mukran - Bei dem an Rügens Küste geplanten Terminal für Flüssigerdgas (LNG) sind nach Darstellung der Betreiberfirmen keine Verzögerungen zu erwarten.

Gasversorgung LNG
Zuletzt war vermehrt über mögliche Gründe für einen deutlich späteren Start des Rügener LNG-Terminals und vermeintliche Hinweise darauf spekuliert worden. Behörden und ein Vorhabenträger widersprechen. (c) pioregur - fotolia.com
Bei der Deutschen Regas, die das Terminal betreiben soll, hieß es, man gehe weiter von einem Start im kommenden Winter aus. Der Gasnetzbetreiber Gascade betonte am Freitag, «unsere Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, die mechanische Fertigstellung» der Anbindungspipeline zum Jahresende 2023 zu erreichen.

Der «Spiegel» hatte über eine mögliche Verzögerung berichtet, unter anderem weil eine Umweltverträglichkeitsprüfung das Genehmigungsverfahren hinauszögern könnte. Das Schweriner Umweltministerium hat nach Aussage einer Sprecherin vom Freitag nach zwischenzeitlichen Bedenken aber Abstand von einer solchen Umweltverträglichkeitsprüfung genommen.

Das LNG-Beschleunigungsgesetz (LNGG) ermöglicht im Sinne der Versorgungssicherheit den Verzicht auf eine UVP. Wie die Ministeriumssprecherin sagte, hat ihr Haus zeitweise Zweifel gehabt, ob die zugrunde gelegte Gasmangellage noch bestehe. Vom Bundeswirtschaftsministerium und der Bundesnetzagentur habe man die Aussage erhalten, dass weiter von einer Mangellage ausgegangen werde.

Zudem habe das Bundesverwaltungsgericht einen Eil-Antrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen einen Abschnitt der Anbindungspipeline für das Terminal abgelehnt, die Gasmangellage und damit die Anwendbarkeit des LNGG bestätigt. Die DUH hatte mitgeteilt, es gebe Verzögerungen beim Bau der Anbindungsleitungen, und Behörden hielten eine Inbetriebnahme des Terminals im Winter für unwahrscheinlich. Sie berief sich dabei auf interne Dokumente.

Das Schweriner Wirtschaftsministerium teilte dazu mit: «Die zitierte Einschätzung aus Juni 2023, dass eine Fertigstellung der gesamten Leitung bis Ende 2023 unrealistisch sei, war eine Momentaufnahme zum damaligen Verfahrensstand.» Ob sich die Fertigstellung der Leitung in der verbleibenden Bauzeit des Jahres realisieren lasse, könne nur vom Vorhabenträger eingeschätzt werden.

Der zuständige Gasnetzbetreiber Gascade hatte erst vergangene Woche betont, man woll die Leitung bis zum Jahresende fertigstellen. An die mechanische Fertigstellung der Anbindungspipeline werde eine Phase anschließen, in der sie für den Betrieb vorbereitet werde. Danach stehe diese grundsätzlich für Transporte bereit, hieß es am Freitag.

Der «Spiegel» verwies auf eine Mitteilung der Deutschen Regas vom 12. Oktober, wonach Kapazitäten zur Anlandung von LNG voraussichtlich ab April 2024 genutzt werden könnten. Bei der Deutschen Regas hieß es dazu, es handele sich hierbei nur um kurzfristige Kapazitäten, die erst nach dem zuvor geplanten Hochlauf des Terminals vergeben würden.

Das Terminal soll demnach schon früher an den Start gehen - zunächst aber mit langfristig vergebenen Kapazitäten, die bereits angeboten und gebucht wurden. Ebenso sei es bei dem bereits seit Anfang dieses Jahres betriebenen Terminal in Lubmin gelaufen.

Terminals zum Import von per Schiff geliefertem LNG sollen die Gasversorgung Deutschlands und anderer Länder absichern, nachdem Russland die Versorgung per Pipeline im vergangenen Jahr eingestellt hatte. Bereits in Betrieb sind Anlagen in Wilhelmshaven und Brunsbüttel an der Nordsee sowie in Lubmin.
dpa/mv
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bayern fordert Gaskraftwerke für Süddeutschland

 Gasnetz könnte schrumpfen

 Finanzminister Geue betont große Bedeutung des LNG-Terminals in Mukran

 Österreich macht Weg frei für mehr Gas aus dem Westen

 Frankreichs Gasverbrauch sinkt weiter

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte