Durch die konsequente Umwandlung etwa der in den Ställen von Landwirten anfallenden
Gülle in Biogas ließen sich jährlich über sieben Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen einsparen, sagte der Präsident des Fachverbandes Biogas,
Horst Seide, am Mittwoch in Nürnberg, wo mit der 29. Biogas Convention und Trade Fair am Dienstag die Leitmesse der Branche startete.
«Die
Bauern befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen
Ökologie und Ökonomie», sagte Seide. Artenreiche Blühflächen, die am Ende des Sommers in Biogasanlagen vergoren und zu Strom und Wärme umgewandelt werden, könnten auch einen wichtigen Beitrag zur
Artenvielfalt und damit auch zum Schutz der Insekten darstellen. Viele Landwirte wären bereit zur Nutzungsänderung ihrer Flächen, erklärte Seide. Er forderte aber die Politik zu finanziellen Anreizen auf.
Das Ziel, bis zum Jahr 2030 zwei Drittel des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, sei nur mit Biogas zu erreichen. Das habe die Bundespolitik realisiert. Dafür müsse der Beitrag von Biogas zur
Stromversorgung auf dem aktuellen Niveau erhalten werden.
Im kommenden Jahr ende für die ersten Anlagen der EEG-Vergütungszeitraum nach 20 Jahren und es drohe der Rückbau funktionstüchtiger Anlagen. «Wenn 2020 nicht gehandelt wird, kann es danach für viele Betreiber zu spät sein», sagte Seide.