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07.04.2009 | 16:41 | Bioenergie 

Biomassestrategie Schweiz legt übergeordnete Ziele fest

Bern - Mit der Vision einer nachhaltigen und optimalen Produktion, Verarbeitung und Nutzung von Biomasse haben die Bundesämter für Energie, Landwirtschaft, Raumentwicklung und Umwelt gemeinsam eine Strategie erarbeitet.

Produktion von Biomasse
(c) proplanta
Acht umfassende strategische Ziele dienen nun als Grundlage für die zukünftige Ausgestaltung der verschiedenen Politiken auf Stufe Bund.

Biomasse ist insbesondere in Form von Nahrungsmitteln eine weltweit überlebenswichtige erneuerbare Ressource. Als Baustoff und Rohstoff für Produkte des täglichen Bedarfs sowie als Energiequelle ist die Biomasse allerdings ebenfalls von grosser Bedeutung. Das inländische Biomassepotenzial ist beachtlich, kann aber aufgrund der hohen Besiedelungsdichte, des beschränkten Anteils an produktiven Flächen und der schwierigen Topographie nicht beliebig gesteigert werden. Die vielseitige Verwendbarkeit von Biomasse, gepaart mit dem limitierten Potenzial, birgt die Gefahr von Nutzungskonflikten und Übernutzung von natürlichen Ressourcen.

Steigende Preise auf den Agrar-, Rohstoff- und Energiemärkten haben zur Folge, dass sowohl die energetische Nutzung von Biomasse als auch der Anbau von Nahrungsmitteln interessanter werden. Ausserdem führen die Bestrebungen, zunehmend erneuerbare Ressourcen stofflich und energetisch zu verwenden, zu neuen Herausforderungen sowohl im Umgang mit Biomasse als auch für die Forschung und die Politik.

Unter Anwendung einer ganzheitlichen Betrachtung ist die vorliegende Biomassestrategie Schweiz von den hauptsächlich betroffenen Bundesämtern erarbeitet und verabschiedet worden. Sie enthält die wichtigsten Grundsätze, nach deren Orientierung eine nachhaltige und stofflich wie auch energetisch optimierte Biomasseproduktion, -verarbeitung und -nutzung gewährleistet wird.

Eines von acht Zielen ist beispielsweise, dass die Flächen für den Anbau von Biomasse, insbesondere die Böden gemäss Sachplan Fruchtfolgeflächen, die der Nahrungsmittelproduktion dienen, sowohl quantitativ sowie qualitativ in ihrem heutigen Umfang erhalten werden sollen. Einerseits soll damit erreicht werden, dass das Produktionspotenzial gesichert bleibt. Andererseits geht es darum, Verdrängungseffekte etwa zu Lasten der Biodiversität zu vermeiden.

Die Biomassestrategie Schweiz stellt einen weiteren, wichtigen Schritt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Biomasse dar. Sie dient als Grundlage für eine breite Diskussion der Thematik und gibt einen Anstoss zu pragmatischen Lösungen in der Praxis. Bundesstellen und Kantone können sich bei der Ausgestaltung der verschiedenen Politikbereiche (Energie, Landwirtschaft, Raumentwicklung, Umwelt, etc.) an ihr orientieren. (BLW)
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