Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.09.2023 | 01:34 | Solarwirtschaft 
Diskutiere mit... 
   1   2

Dumping aus China gefährdet Solarindustrie in Sachsen

Dresden - Sachsens Energieminister Wolfram Günther (Grüne) hält die Photovoltaik für eine «strategische Achillesferse» Europas und hat mehr Unterstützung für die Produktion von Solarmodulen angemahnt.

Solarindustrie
(c) danielschoenen - fotolia.com
«China flutet den europäischen Markt gerade mit Solarmodulen, die weit unter Herstellungskosten verscherbelt werden sollen. Das ist Dumping. Das gefährdet unsere Solarindustrie», sagte er am Donnerstag in Dresden. Derzeit kämen 98 Prozent der Module aus Asien, davon 80 Prozent aus China. Im Hafen von Rotterdam lägen Module mit einer Kapazität von 85 Gigawatt. «Zum Vergleich: Der jährliche Zubau an Modulen in der EU lag 2022 insgesamt bei 57 Gigawatt.»

«Die sächsische, die mitteldeutsche Solarindustrie ist führend bei Technologie und Forschung. Jetzt ist sie auf dem Sprung zu wachsen, ins Massengeschäft einzusteigen, um die Energiewende auszustatten. Wir müssen extrem aufpassen, dass diese Entwicklung jetzt nicht abgewürgt wird», sagte der Minister.

Der Kahlschlag der Solarindustrie in den 2010er Jahren dürfe sich nicht wiederholen. «Wir wollen, dass unsere Solarindustrie wächst. Wir wollen den Mehrwert der Energiewende hier bei uns ernten. Außerdem müssen wir von der einseitigen Abhängigkeit von chinesischen Solarmodulen wegkommen. Die ist gefährlich. Bei Öl und Gas haben wir gesehen, wohin einseitige Abhängigkeit von nur einem Lieferanten führt.»

Laut Günther ist eine «entschlossene europäische Antwort auf das Dumping aus China» erforderlich. Dafür entwickle man gerade Vorschläge. «Hier geht es ums Eingemachte.» Er sei froh, dass dieses Thema auch auf der Ministerpräsidentenkonferenz und dem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel eine Rolle spiele.

China flute den Markt nur vorübergehend. «Der Schaden für unsere Industrie wäre aber dauerhaft, weil die Gefahr besteht, dass Produktionskapazitäten abgebaut werden, dass Produktion woanders hin verlagert wird. Man brauche jetzt geeignete Maßnahmen, die es der Solarindustrie erlauben, den Zeitraum des Dumpings zu überstehen. Hilfe wäre vorübergehend nötig.
dpa/sn
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
nature.liquid schrieb am 08.09.2023 18:15 Uhrzustimmen(4) widersprechen(8)
Es wird Zeit, dass wir die tatsächlichen Kosten aus der gesamten Wertschöpfungskette ermitteln, berücksichtigen und berechnen. Kosten die für Klimaschutz entstehen müssen ebenso eingepreist werden wie die Kosten der Entsorgung des Sondermülls in 20 Jahren, denn dann stehen wir vor einem Müllberg und vor Kosten, die regional bei uns anfallen. Da hilft kein Chinese, die Müllgebühren für den Bürger zu tragen.

Subventionierte Energieprodukte aus dem Nicht-EU-Ausland sollten zudem von EEG und anderen staatlichen Subventionen, die auf den Endverbraucher umgelegt oder getragen werden, ausgeschlossen werden. Wenn Billigprodukte den Markt überschwemmen sollen doch die Hersteller die EEG-Anteile tragen und den Bürger entlasten.
  Weitere Artikel zum Thema

 Zahl der Balkonkraftwerke in Niedersachsen steigt rasant

 Habeck will um Solarindustrie in Deutschland kämpfen

 Schlechte Bedingungen: Solarwatt stellt Produktion in Dresden ein

 Windrad-Genehmigungen dauern in MV am längsten

 Regenerative Energien liefern über die Hälfte des Strombedarfs

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte