Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.09.2023 | 11:27 | Solarindustrie 

Länderchefs wollen Solarindustrie stärken - Treffen in Brüssel

Brüssel/Dresden - Die deutschen Länderchefs haben sich bei einem Treffen in Brüssel für den Erhalt und die Stärkung der europäischen Solarindustrie ausgesprochen.

Solarindustrie
Die Solarindustrie ist in Deutschland schon einmal zusammengebrochen. Ein ähnliches Dilemma will man angesichts massenhafter chinesischer Exporte von Solarmodulen nun verhindern. (c) proplanta

In einer Erklärung werben sie dafür, die Stabilität des EU-Binnenmarktes in einem global anspruchsvollen Umfeld weiter zu stärken und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu sichern. Zugleich verwiesen sie darauf, dass verschiedene Länder außerhalb Europas Subventionsprogramme für wichtige Industriezweige und für klimaneutrale Technologien aufgelegt haben.

Nach Angaben der sächsischen Staatskanzlei wurde auf Initiative von Ministerpräsident Michael Kretschmer in der «Brüsseler Erklärung der Länder» auch die Solarindustrie als wichtige Branche aufgeführt. Diese sei «nicht nur durch außereuropäische Subventionsprogramme, sondern aktuell auch durch extrem wettbewerbswidrige Praktiken chinesischer Hersteller in eine existenzgefährdende Situation geraten».

Kretschmer sagte, die Solarindustrie sei für Europa und Deutschland wichtig. «Wir müssen aufpassen, dass diese Industrie hier wieder wachsen kann. Es ist deshalb entscheidend, dass diese Branche von der EU jetzt so schnell wie möglich die dafür nötige Unterstützung erhält.» Sachsen gilt europaweit als einer der größten Standorte bei der Fertigung von Solarmodulen.

«Strategische Achillesferse»

Auf die schwierige Lage der Branche machte auch der sächsische Energieminister Wolfram Günther aufmerksam. Er hält die Photovoltaik für eine «strategische Achillesferse» Europas und mahnte mehr Unterstützung an. «China flutet den europäischen Markt gerade mit Solarmodulen, die weit unter Herstellungskosten verscherbelt werden sollen. Das ist Dumping. Das gefährdet unsere Solarindustrie.»

Die sächsische und mitteldeutsche Solarindustrie sei bei Technologie und Forschung führend, sagte Günther. «Jetzt ist sie auf dem Sprung zu wachsen, ins Massengeschäft einzusteigen, um die Energiewende auszustatten. Wir müssen extrem aufpassen, dass diese Entwicklung jetzt nicht abgewürgt wird.» Der Kahlschlag der Solarindustrie dürfe sich nicht wiederholen.

Die einseitige Abhängigkeit von chinesischen Solarmodulen sei gefährlich. «Bei Öl und Gas haben wir gesehen, wohin einseitige Abhängigkeit von nur einem Lieferanten führt», betonte der Grünen-Politiker. Er forderte eine «entschlossene europäische Antwort auf das Dumping aus China». Dafür entwickle man gerade Vorschläge.

dpa/sn
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zahl der Balkonkraftwerke in Niedersachsen steigt rasant

 Habeck will um Solarindustrie in Deutschland kämpfen

 Schlechte Bedingungen: Solarwatt stellt Produktion in Dresden ein

 Windrad-Genehmigungen dauern in MV am längsten

 Regenerative Energien liefern über die Hälfte des Strombedarfs

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte