(c) proplanta Rund 12.000 Energiesparberatungen boten die Experten der Verbraucherzentrale 2022 an - fast doppelt so viele wie 2019. Schwerpunkte seien Fördermöglichkeiten und die Umstellung der Heizung auf eine Wärmepumpe gewesen, teilte die Verbraucherzentrale am Dienstag in ihrer Jahresbilanz mit. Es sei absehbar, dass die Nachfrage auch dieses Jahr auf einem ähnlich hohen Niveau bleiben werde, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale, Philipp Wendt. Da Berater fehlten, könne man die Beratung nicht ausbauen.
Beim Thema Energiepreise und Verträge mit Anbietern sei die zwischenzeitlich ebenfalls sehr hohe Nachfrage wieder gesunken. Angesichts der Entspannung auf dem Markt sollten sich Verbraucher überlegen, ob sich ein Anbieterwechsel lohne, sagte Wendt. Vergleichsportale im Internet seien dabei mit Vorsicht zu betrachten, da diese nicht die Seriosität von Angeboten prüften.
Insgesamt wandten sich vergangenes Jahr mehr als 84.000 Menschen an die Verbraucherzentrale Hessen, knapp 60.000 davon erhielten eine Beratung. Auch Schuldnerberatung wurde vermehrt nachgefragt. Wendt forderte, das Land müsse die institutionelle Förderung für die Verbraucherzentrale von derzeit rund 3,2 Millionen Euro in etwa verdoppeln. Im Vergleich zu anderen Bundesländern befinde sich Hessen mit der Fördersumme nur im Mittelfeld.
Ausgebaut werden müssten die Beratungsmöglichkeiten auf dem Land, sagte Wendt. Viele Menschen bräuchten den direkten Kontakt. Die Verbraucherzentrale habe ein Konzept zu einer aufsuchenden Beratung erstellt und sei bereit, dies in zwei Landkreisen zu erproben. Zudem müsse Beratung zum Thema Pflegerecht angeboten werden. Wendt forderte auch eine Stärkung der Verbraucherbildung in Schulen.
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