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07.10.2008 | 12:09 | Welternährung 

FAO: Biotreibstoff birgt Risiken und Chancen - Überprüfung dringend

Rom - Die weltweit verstärkte Produktion von Biotreibstoff birgt nach Auffassung der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) erhebliche Risiken, aber auch Chancen.

FAO: Biotreibstoff birgt Risiken und Chancen - Überprüfung dringend
Es sei deshalb dringend notwendig, diesen Zweig der Energiegewinnung und die Zuschusspolitik für die Produktion von Biotreibstoff auf den Prüfstand zu stellen, hält die FAO in ihrem am Dienstag in Rom vorgestellten Jahresbericht zu Nahrung und Landwirtschaft fest. Es gehe darum, am Ziel weltweiter Nahrungsmittelsicherung festzuhalten, arme Bauern zu schützen sowie eine breite Entwicklung ländlicher Regionen und ein ökologisch nachhaltiges Handeln sicherzustellen.

«Die derzeitige Politik ist eher darauf aus, Produzenten in einigen Industriestaaten auf Kosten ihrer Kollegen in den meisten Entwicklungsländern zu bevorteilen», kritisierte FAO-Generaldirektor Jacques Diouf bei der Vorstellung des Berichts. Entscheidungen zur Produktion von Biotreibstoff aus Zucker, Mais oder Ölsaat müsse die Chancen dieser Form der Energiegewinnung besser verteilen und den Nahrungsbedarf der Welt ebenso im Auge behalten wie das verfügbare Ackerland und die Wasserreserven. «Das höchste Ziel sollte es bleiben, die Menschheit von der Geißel des Hungers zu befreien.»

Die Produktion von Biotreibstoff aus landwirtschaftlichen Produkten hat sich seit dem Jahr 2000 nach FAO-Angaben nahezu verdreifacht. Während flüssiger Biotreibstoff bisher nur knapp zwei Prozent des weltweiten Verbrauchs an Transportenergie ausmache, sei mit einem begrenzten weiteren Wachstum dieses Energiebeitrags zu rechnen, was den Druck auf die Nahrungsmittelpreise noch erhöhe.

Ein Abbau der Agrarzuschüsse und der Handelsschranken, die einen künstlichen Markt schafften und den OECD-Staaten Vorteile brächten, könnte nach Dioufs Worten den Entwicklungsländern sehr helfen, von der Bio-Produktion zu profitieren. Die FAO geht davon aus, dass eine verstärkte Produktion dabei auch nicht unbedingt so viel zum Kampf gegen den Treibhauseffekt beitragen kann wie früher angenommen. (dpa)
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