Mit der Corona-Krise war der Preis abgestürzt und ist seitdem trotz wieder anziehender Rohölpreise nicht mehr deutlich gestiegen, berichtete VEH-Geschäftsführer Hans-Jürgen Funke am Donnerstag bei einer Online-Präsentation in Mannheim. Momentan koste der Liter
Heizöl weniger als 45 Cent.
Funke rechnet für das zweite Halbjahr mit einer schwachen Nachfrage, da viele Verbraucher die Tiefstpreise bereits genutzt und ihre Tanks aufgefüllt hätten. Das habe in der ersten Jahreshälfte zu einem Rekordabsatz geführt. Auf der Angebotsseite seien die jüngsten Preissteigerungen beim
Rohöl allein durch Förderbeschränkungen erreicht worden. Bei einem höheren Preisniveau kämen die US-Anbieter von Fracking-Öl wieder in den Markt. Bis einschließlich 2021 sei daher mit gemäßigten Preisen für Heizöl zu rechnen.
Die Energiehändler wiesen darauf hin, dass nach dem geplanten neuen Gebäudeenergiegesetz niemand gezwungen werde, seine Ölheizung auszutauschen. Auch neue Öl-Anlagen mit Brennwerttechnik könnten noch bis 2025 eingebaut werden. Der Zukunft gehören dann Hybridanlagen, die erneuerbare Energien integrieren sowie die Entwicklung klimaneutraler Flüssig-Brennstoffe. Ab dem kommenden Jahr soll zudem auf fossile Heiz-Brennstoffe eine Co2-Abgabe erhoben werden, die laut VEH den Liter Heizöl zunächst um rund 7,5 Cent verteuern wird.
Dem Verband zufolge lebt in Deutschland noch rund ein Viertel der Menschen in Häusern und Wohnungen, die mit Öl geheizt werden. Vor allem im ländlichen Raum seien Ölheizungen im Einsatz. Die Mehrheit der Anlagen sei über 20 Jahre alt und müsste auch aus Sicht des Energiehandels technisch erneuert werden.