«Die Küstenregionen von Niedersachsen oder Schleswig-Holstein werden wir mit Sicherheit nicht übertrumpfen», sagte
Lautenschläger bei einem Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Frankfurt. «Aber klar ist, auch bei uns wird es einen Anteil von
Windenergie geben müssen.»
Dabei gehe es nicht nur um zusätzliche Standorte für Windräder, um die derzeit in der Regionalplanung gerungen werde. Es gehe auch um die Modernisierung älterer Anlagen: «Unser Ziel muss es sein, schnell durch das sogenannte Repowering bestehender Anlagen mehr Strom aus Windenergie zu bekommen.»
Lautenschläger bekräftigte das Ziel der schwarzgelben Regierung, alternative Energien auszubauen. «Wir haben ganz klar in der Koalitionsvereinbarung festgelegt, 20 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erreichen.» Sie habe ein Expertengremium berufen, um bis zum Jahresende ein umfassendes Konzept zu erstellen. Ihr Ministerium ist auch für den Energiebereich zuständig. Derzeit stammen etwa fünf Prozent der Energie in Hessen aus erneuerbaren Quellen.
Wichtig sei die Verarbeitung von
Biomasse, die bislang drei Viertel der erneuerbaren Energie in Hessen liefert. Der Anbau von
Energiepflanzen oder schnell wachsenden Bäumen sei ein Standbein für die Bauern. «Wir arbeiten daran, das
Bundeswaldgesetz zu ändern, um die
Kurzumtriebsplantagen dort herauszunehmen», sagte die Ministerin. Sonst würden Äcker mit Pappeln oder ähnlichen Bäumen als Wald geschützt und dürften nicht abgeholzt werden.
Um das «durchaus sportliche» Ziel von 20 Prozent zu erreichen, «müssen wir auch bei der Energieeffizienz viel tun, also Energie insgesamt einsparen», sagte Lautenschläger. (PD)