Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.02.2016 | 10:18 | Offshore-Windkraft 

Mobiles Nordsee-Hotel für Offshore-Arbeiter

Emden - Auf hoher See westlich von Sylt wird im Sommer das erste Hotel für Offshore-Windpark-Monteure stehen - derzeit wird es im ostfriesischen Emden fertiggestellt.

Offshore-Windpark
Ein Hotel der besonderen Art entsteht derzeit im ostfriesischen Emden. Es zieht im Sommer in die Nordsee um. Das Hotel, eine Wohnplattform, wird an den Baustellen von Meereswindparks verankert. Dort können dann ganzjährig Monteure für Windkraftanlagen leben. (c) halberg - fotolia.com
Das Hotel, eine Wohnplattform mit sechs Decks, bietet Platz für 50 Betriebs- und Servicemitarbeiter.

Der schwedische Energiekonzerns Vattenfall will dort Arbeiter für die Wartung der Offshore-Windparks DanTysk und Sandbank unterbringen. Dadurch können tägliche Anfahrtswege mit Schiffen von der Küste zum 90 Kilometer entfernten Windpark entfallen. In Emden wird seit Oktober die Inneneinrichtung und die Elektrik in das Hotel eingebaut.

Das Konzept ist nach Angaben von Vattenfall bisher einmalig: «Die Idee ist zwar angelehnt an Plattformen für die Öl- und Gasförderung», sagte Unternehmenssprecher Lutz Wiese am Freitag in Emden. Im Offshore-Bereich der Nordsee sei das Projekt jedoch Neuland. Die Kosten werden auf fast 100 Millionen Euro geschätzt.

Die Investition soll vor allem die hohen Betriebskosten senken: An 365 Tagen im Jahr bietet die Plattform sichere Arbeitsbedingungen für Monteure an den Windparks DanTysk und Sandbank. DanTysk mit 80 Windturbinen und einer Leistung von 288 Megawatt ist bereits am Netz, die 72 Anlagen von Sandbank sollen bis zum Jahr 2017 folgen.

Für die Wartung und Montage der Windräder müssen Servicemitarbeiter künftig nicht mehr den langen Weg vom Offshore-Stützpunkt im dänischen Esbjerg mit Hubschrauber oder Transportschiff zurücklegen. Sie wohnen pro Schicht 14 Tage auf der Plattform und schlafen in luftiger Höhe gut 20 Meter über dem Meeresspiegel in Einzelzimmern.

«Das wird kein Luxushotel, aber es gibt eine einmalige Aussicht», freute sich Betriebsleiter Christof Huß von Vattenfall. Auch Frauen werden an Bord sein: Für sie sind abgetrennte Wohn- und Sanitärbereiche vorgesehen.

Die Wohnplattform ist rund 2.500 Tonnen schwer und kommt ursprünglich von der Werft Nobiskrug in Kiel. Im Oktober wurde sie zum Endausbau nach Emden geschleppt. In der ostfriesischen Hafenstadt lagert bei den benachbarten Nordseewerken auch das 1.300 Tonnen schwere Fundament. Im Frühsommer sollen Schlepper die Stahlkonstruktion zur Position am Offshore-Windpark DanTysk See bringen. Anschließend wird die Wohnplattform oben drauf gesetzt und verschweißt.

In Notfällen können die Offshore-Gäste von der Wohnplattform über eine Rampe zum benachbarten Umspannwerk gelangen. Dort ist ein Landedeck für Hubschrauber eingerichtet. Zusätzlich stehen Rettungsboote als letzte Fluchtmöglichkeit bereit.
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Ziel für Offshore-Windenergie noch in weiter Ferne

 CDU befürchtet Wildwuchs bei Windrädern

 Habeck wirbt bei Ampel-Fraktionen für schnelleren Offshore-Ausbau

 Offshore-Ausbau: Bundesamt will Genehmigungskriterien nicht aufweichen

 Windkraft löst Kohle als wichtigste Quelle für Stromerzeugung ab

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken