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«Ohne klare Definitionen ist ein Dschungel aus Zertifikaten und Gütesiegeln entstanden, in dem sich Verbraucher schnell verirren können», bemängelte das Heidelberger Verbraucherportal am Dienstag. Der Gesetzgeber müsse Richtlinien für Ökostromprodukte einführen. Ein Wechsel lohne sich aber selbst dann, wenn ein Kunde ein meist teureres Ökostromprodukt mit Gütezeichen beispielsweise des TÜV wähle. Gute Ökostromtarife seien mittlerweile fast immer günstiger als die besten Angebote des örtlichen Grundversorgers.
«Auch wenn sich der Verbraucher für ein "sehr gutes" Ökostromprodukt entscheidet, kann er im Durchschnitt 163 Euro sparen», berechnete Verivox. Ökostromtarife mit Gütesiegel seien bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Jahr im bundesweiten Durchschnitt 95 Euro günstiger als das billigste Angebot des örtlichen Grundversorgers.
«Verbraucher sollten vor der Wahl des Tarifes einen Blick aufs Kleingedruckte werfen», warnte Verivox. «Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom.» Entscheide sich ein Verbraucher für einen Ökostromtarif, wolle er einen Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien leisten, sagte Sprecherin Dagmar Ginzel. Bei einem Zertifikat sei dies nicht gewährleistet, da die Konzerne dann zwar Herkunft und Zusammensetzung des Stroms garantierten. Sie verpflichteten sich aber nicht, einen bestimmten Anteil der Einnahmen auch in den Bau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung zu investieren. (dpa)