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15.03.2011 | 18:43 | Erneuerbare Energien  

Schleswig-Holstein: Versorgungsbeitrag erneuerbarer Energien erstmals vollständig erfasst

Kiel - Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat heute (15. März) die Ergebnisse einer Studie zur "Ermittlung des Versorgungsbeitrags aus Biomasse zur Bilanzierung der erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein für die Jahre 2006-2009" veröffentlicht.

Erneuerbare Energien
Die Auswertung hatte das Statistikamt Nord im Auftrage des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume angefertigt.

Die Umweltministerin wies vor allem auf die stark gewachsene Rolle der Bioenergie im Konzert der erneuerbaren Energien hin: "Biomasse war im Jahr 2009 mit einem Anteil von rund 48 Prozent der gesamten Endenergie aus erneuerbaren Energiequellen ganz knapp vor der Windenergie die wichtigste erneuerbare Energie in Schleswig-Holstein", sagte sie. Überhaupt habe Biomasse - insbesondere Biogasanlagen sowie Pellet- und Holzheizungen - im Zeitraum 2006 bis 2009 den höchsten Zuwachs im Mix der erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein verzeichnen können. Der Versorgungsbeitrag der Windenergie sei in diesem Zeitraum weniger stark angestiegen.

Insgesamt zeige ein Vergleich der Versorgungsbeiträge der einzelnen erneuerbaren Energieträger ohne Unterscheidung in Strom, Wärme oder Kraftstoffe, so Juliane Rumpf weiter, dass die Windenergie und die Biomasse dominierten. "Fotovoltaik, Solarthermie und Geothermie können seit 2006 zwar beträchtliche Zuwachsraten, nämlich eine Verdopplung bis Verdreifachung vorweisen, leisten aber einen deutlich geringeren Versorgungsbeitrag", bilanzierte die Ministerin.

Sie wies darauf hin, dass mit der Studie des Statistikamts zur Energiebilanz erstmals auch Anlagen zur Wärmeerzeugung aus Biogas, Klärgas sowie Feststoff-Feuerungsanlagen und somit der gesamte Versorgungsbeitrag der erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein vollständig erfasst würden.

Nach Aussage der Umweltministerin sei die Begründung für das starke Abschneiden der Bioenergie ihr allgemeines Aufholen in den vergangenen Jahren sowie das "schlechte Windjahr 2009". Sie sagte weiter, dass die Windenergie künftig wieder deutlich höhere Zubaupotenziale habe, da im schleswig-holsteinischen Landesentwicklungsplan eine Ausweitung der Eignungsgebiete vorgesehen sei, viele Anlagen im Rahmen des "Repowering" erneuert werden und vor allem die Windenergieerzeugung auf See zulegen werde.

Insgesamt zeigte sich die Umweltministerin mit den Ergebnissen der Studie insbesondere im Hinblick auf die Eröffnung der Messe "new energy" 2011 in Husum (am 17. März) hoch zufrieden: "Die Bilanzierung zeigt, dass Schleswig-Holstein beim Ausbau der erneuerbaren Energien bundesweit eine Vorreiterrolle einnimmt." In den vergangenen Jahren sei der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch in Schleswig-Holstein stets etwa 50 Prozent höher als auf Bundesebene gewesen. Bis zum Jahr 2020 werden die erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein voraussichtlich einen rechnerischen Anteil von deutlich über 50 Prozent am Endenergieverbrauch erreichen können - bundesweit werden es voraussichtlich rund 18 Prozent sein. "Das macht deutlich, dass wir nicht nur den richtigen Kurs hin zur erneuerbaren Energieerzeugung steuern, sondern dass wir uns auch im Bundesvergleich mit an der Spitze der Länder bewegen", sagte Juliane Rumpf. (PD)
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