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08.03.2007 | 21:14 | Erneuerbare Energie 

Shell sieht keine schnelle Klimawende mit erneuerbarer Energie

Hannover - Im Kampf gegen den globalen Klimawandel wird erneuerbare Energie nach Einschätzung des Shell-Konzerns vorerst nicht die entscheidende Wende bringen.

Erneuerbare Energie
(c) proplanta
Rund 80 Prozent des weltweiten Energiebedarfs werde mittelfristig auch weiterhin von fossilen Energieträgern gedeckt, erklärte der Energiekonzern am Donnerstag in Hannover während einer Experten-Diskussion. Gleichzeitig werde sich der weltweite Energiebedarf bis 2050 vermutlich verdoppeln. Deswegen gelte es, die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Erdgas umweltverträglicher zu gestalten.

Wie Shell erklärte, kann dies erreicht werden, wenn das für die Erderwärmung verantwortliche Kohlendioxid (CO2) aus den Abgasen etwa von Industrieanlagen herausgefiltert und unterirdisch versiegelt eingelagert werde. Auch eine verstärkte Nutzung von Biokraftstoffen könne helfen, unabhängiger von klassischen fossilen Brennstoffen zu werden.

Die Bedeutung des Erdgases werde in Zukunft entscheidend wachsen, weil die Vorräte noch groß und der bei der Verbrennung entstehende CO2-Ausstoß verhältnismäßig gering sei, sagte der Vorsitzende der deutschen Shell-Geschäftsführung, Ulrich Richtstein. «Wir werden einen Kampf um Erdgasressourcen erleben.» Bis 2030 etwa werde sich der weltweite Erdgasbedarf verdoppeln. So benötige beispielsweise China heute noch dieselbe Menge Erdgas wie Holland. Künftig werde Erdgas verstärkt nicht nur über Pipelines, sondern auch per Schiff oder auf dem Landwege transportiert. Diese Transporte bedeuteten allerdings zusätzlichen CO2-Ausstoß.

Richtstein betonte, dass dem Klimawandel nur in einer gemeinsamen Anstrengung möglichst vieler Länder begegnet werden könne. Das sei mit Blick auf das rasante und oft umweltschädliche Wachstum vieler Schwellenländer ein ehrgeiziges Ziel. Prof. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung wies darauf hin, dass nach seinen Berechnungen die weltweiten CO2-Emissionen bis 2050 auf die Hälfte des heutigen Niveaus gesenkt werden müssten, um «katastrophale Ereignisse» wie steigende Meeresspiegel, schwere Unwetter und Hitzewellen zu verhindern. Mit Blick auf die prognostizierte Verdoppelung des Energiebedarfs bis 2050 hält Levermann schwerwiegende Konsequenzen jedoch für kaum abwendbar. (dpa)
 
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