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09.06.2010 | 21:10 | Solar-Strom 

Solarbranche warnt vor schneller Subventionskürzung

München - Die deutsche Solarbranche warnt weiter vor einer raschen Kürzung der Sonnenstromförderung.

Hitze
(c) proplanta
«Ein zu schnelles oder zu starkes Absenken der Förderung schadet besonders deutschen Herstellern», sagte der Geschäftsführer des Branchenverbandes BSW-Solar, Carsten Körnig, am Mittwoch zur Eröffnung der weltgrößten Fachmesse Intersolar Europe in München. Die Branche kämpft seit Monaten gegen die Kürzungspläne der Bundesregierung.

Trotz der Debatte um die Zukunft der Subventionen für die Photovoltaik rechnet der BSW-Solar aber weiter mit einem Wachstum - auch wenn sinkende Preise für Solaranlagen die Gewinne schmälern. Zudem müssten sich die Firmen zunehmend asiatischer Billig-Konkurrenz stellen. Experten sehen die deutschen Unternehmen vor allem aus diesem Grund in den kommenden Jahren unter wachsendem Druck.

Der Bundesrat hatte vergangene Woche Kürzungspläne der schwarz- gelben Bundesregierung für die Einspeisevergütung des Sonnenstroms vorerst gestoppt. Nun hoffe die Solarbranche auf weniger harte und vor allem zeitlich gestreckte Einschnitte, sagte Körnig. «Die deutsche Solarwirtschaft benötigt verlässliche politische Rahmenbedingungen, die den finanziellen Spielraum für zukünftige Investitionen und Innovationen offen halten.» Körnig betonte, die Unternehmen seien grundsätzlich für einen Abbau der staatlichen Unterstützung. Allerdings verschaffe nur eine «moderate Rückführung» den Firmen in Deutschland den nötigen finanziellen Spielraum.

Bis 2013 will die Branche in Deutschland rund 10 Milliarden Euro investieren und den Anteil der Sonnenenergie an der Stromerzeugung bis 2020 auf 10 Prozent steigern. Auch im Ausland wollen die Firmen kräftig nachlegen und den Exportanteil, der derzeit bei rund 47 Prozent liegt, deutlich ausweiten. Experten sagen den deutschen Solarfirmen allerdings einen deutlich härteren Konkurrenzkampf voraus. Zwar werde der Photovoltaikmarkt weltweit um rund 35 Prozent pro Jahr wachsen. Gleichzeitig werde aber das größere Angebot und günstigere Produktionskosten die Preise deutlich drücken.

«Deutsche Unternehmen mit heimischer Produktion sind durch Billigkonkurrenz aus Asien, Umsatzrückgänge in den Heimatmärkten und mangelnde Präsenz in Wachstumsmärkten bedroht», schreibt der Solar-Experte der Unternehmensberatung Roland Berger, Torsten Henzelmann, in einer am Mittwoch vorgelegten Marktstudie. Henzelmann erwartet, dass «in den nächsten fünf Jahren nur rund die Hälfte der heute etwa 50 größeren deutschen Solarunternehmen überleben wird». Die Kürzung der staatlichen Förderung werde den Druck zusätzlich erhöhen.

Das sogenannte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert Hausbesitzern für 20 Jahre eine konstante Vergütung für ihren Sonnenstrom. Angesichts stark gefallener Preise für Solaranlagen ein lohnendes Geschäft für Hausbesitzer. Die Bundesregierung will diese Förderung, für die alle Stromverbraucher aufkommen, zurückfahren. (dpa)
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