35 Versorger erhöhen nach Angaben des Verbraucherportals Verivox vom Dienstag zum 1. Januar ihre Tarife, darunter der drittgrößte Energieversorger
EnBW sowie zahlreiche Stadtwerke. Im Schnitt werden die Preise um 7,3 Prozent erhöht, einige Anbieter schlagen sogar zwischen 10 und 15 Prozent auf. Nur drei Unternehmen senken ihre Preise. Vermutlich mehr als 100 weitere Versorger würden zum Jahreswechsel Erhöhungen ankündigen, sagte ein Verivox-Sprecher. Zahlreiche Unternehmen begründen die Erhöhungen mit der höheren Abgabe für Ökostrom.
Rund 4,4 Millionen Haushalte sind von den Strompreiserhöhungen betroffen. Der Karlsruher Energieriese EnBW erhöht die Preise um knapp zehn Prozent. Die EnBW versorgt etwa 2,5 Millionen Haushalte. Das Vergleichsportal check24.de rechnete aus, dass ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden jährlich 125 Euro mehr bezahlen muss. Bis zum 20. November müssen die Stromversorger ihre Kunden informieren, wenn sie ihre Preise im Januar anheben wollen.
Der Strom wird nach Angaben der Unternehmen teurer, weil die Umlage für erneuerbare Energien im Januar von 2,047 auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde erhöht werde. Betreiber von Photovoltaikanlagen oder Windparks bekommen Vergütungen, die über dem Marktpreis liegen. Die Differenz zu den Marktpreisen zahlen alle Stromkunden über die Öko- Umlage. Diese war vor zehn Jahren im von der rot-grünen Bundesregierung beschlossenen Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) vereinbart worden.
Die Umlage macht sich nach EnBW-Angaben vor allem deshalb bemerkbar, weil die Zahl der Photovoltaik-Anlagen extrem steige. So habe sich allein die im Netz der EnBW installierte Leistung aus Sonnenenergie zwischen Anfang 2009 und August 2010 fast verdoppelt. (dpa)