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22.01.2015 | 15:37 | Windenergie 

Suzlon verkauft Hamburger Tochter Senvion an US-Hedgefonds

Pune/Hamburg - Der indische Windenergiekonzern Suzlon verkauft seine deutsche Tochter Senvion an einen US-Investmentfonds und verschafft sich damit Luft im Überlebenskampf.

Windkraftrad
Suzlon steckt seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten: Das Geld aus dem Senvion-Verkauf soll für die Schuldentilgung verwendet werden. (c) proplanta
Das Hamburger Unternehmen soll für eine Milliarde Euro noch vor Ende März an die Fondsgesellschaft Centerbridge gehen, wie Suzlon am Donnerstag in Pune mitteilte. Sollten die Geschäfte gut laufen, erhielten die Inder weitere 50 Millionen Euro. Die Behörden müssen dem Verkauf noch zustimmen.

Damit wechselt Senvion zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre den Besitzer. Suzlon-Chef Tulsi Tanti hatte den Hamburger Hersteller von Windturbinen 2007 nach einem aufsehenerregenden Übernahmekampf gegen die französische Areva-Gruppe für 1,3 Milliarden Euro übernommen und später die verbliebenen Aktionäre herausgekauft. Der Verkauf ist für Suzlon somit ein Verlustgeschäft.

Der indische Konzern steckt seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Suzlon ist hoch verschuldet und konnte 2012 eine Anleihe über 209 Millionen US-Dollar nicht zurückzahlen. Seitdem kämpft das Unternehmen ums Überleben. Der Suzlon-Chef kündigte an, das Geld aus dem Senvion-Verkauf für die Schuldentilgung zu verwenden.

Suzlon gehört weltweit zu den Top Ten unter den Herstellern von Windkraftanlagen und bietet sowohl Produkte für die Windenergie an Land (onshore) als auch auf See (offshore) an. Ganz vorn liegen Vestas (Dänemark), Enercon (Deutschland), Goldwind (China) und Siemens (Deutschland). Die Firmen sind sämtlich global aufgestellt und verkaufen einen großen Teil ihrer Anlagen im Ausland. 

Im Geschäftsjahr 2013/14 (31.3.) erreichte Senvion einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro, das entspricht einem Rückgang von 19 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich jedoch der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 26 Prozent auf 101 Millionen Euro. Das Unternehmen mit rund 3.400 Mitarbeitern ist damit profitabel. Weltweit sind mehr als 5.300 Anlagen von Senvion mit einer Leistung von mehr als zehn Gigawatt installiert. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Senvion einen höheren Umsatz als im vergangenen.

Der Investor will nach den Worten einer Senvion-Sprecherin den Unternehmenssitz in Hamburg belassen und auch das Management nicht verändern. «Centerbridge ist von der Aufstellung von Senvion überzeugt; das ist eine Wachstumsstory», sagte die Sprecherin. Bei Centerbrigde in New York war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Der Fonds ist auf den Kauf und die Sanierung angeschlagener Unternehmen spezialisiert. Im vergangenen Jahr kauften die US-Amerikaner unter anderem die deutsche Autowerkstatt-Kette ATU. (dpa)
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