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11.06.2012 | 18:52 | Investition 

Stadtwerke-Verbund Thüga sucht Investoren

München - Versicherungskonzerne und Pensionskassen suchen händeringend nach sicheren Investitionsmöglichkeiten: Das will sich der Stadtwerke-Verbund Thüga zunutze machen und einen Einstieg anbieten

Geld
(c) proplanta

Der Stadtwerke-Verbund Thüga will seine Kasse mit einer Milliardensumme füllen. Bis zu 25,1 Prozent der Anteile könnten über eine Kapitalerhöhung in den Markt gegeben werden, sagte Thüga-Chef Ewald Woste am Montag in München. Derzeit führe Thüga intensive Gespräche über geeignete Eigenkapitalgeber. «Wir denken hier momentan an Pensionskassen oder große Versicherungen.» Wegen der unsicheren Lage an den Finanzmärkten suchen viele Finanzkonzerne derzeit nach Investitionsmöglichkeiten. Das Interesse an einem Engagement im Energiebereich sei groß, sagte Woste. Namen möglicher Interessenten oder eine konkrete Summe nannte er nicht. «Wir reden hier über eine Milliardentransaktion.»

Das Geld will Thüga nutzen, um weitere Beteiligungen an kommunalen Stadtwerken zu kaufen und seine Investitionen in erneuerbare Energien zu erhöhen. Derzeit ist Thüga an 100 kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen beteiligt, die 450 Städte und Gemeinden versorgen. Im laufenden Jahr sollen es noch mehr werden. «Thüga wird die sich bietenden Chancen auf dem deutschen Stadtwerkemarkt nutzen und plant, auch 2012 weitere Beteiligungen zu erwerben», kündigte das Unternehmen an. Derzeit verhandelt Thüga unter anderem über Projekte in Koblenz und Fulda.

Einstiegsmöglichkeiten sieht Woste auch durch den Rückzug anderer Energiekonzerne aus kommunalen Versorgern. «Wenn es die kommunalen Partner wünschen, stehen wir bereit.»

Im vergangenen Jahr steigerte Thüga mit seinen rund 18.000 Mitarbeitern den Umsatz um 1,2 Milliarden auf 21,3 Milliarden Euro. Das für den Konzern entscheidende Beteiligungsergebnis ging leicht auf 337,4 Millionen Euro zurück. Im laufenden Jahr will das Unternehmen mehr als 100 Millionen Euro in neue Projekte investieren. Schwerpunkt bleiben erneuerbare Energien.

 Das größte Problem auf dem Weg zur Energiewende ist nach Worten von Woste immer noch die Sicherstellung der Leistung. Um etwa bei Windstille Ausfälle zu vermeiden, müssten deshalb aus seiner Sicht konventionelle Energieerzeugung und erneuerbare Energien als feste Partner «miteinander verheiratet werden». «Zielsetzung muss sein, dass am Markt 100 Prozent gesicherte Leistung angeboten werden kann.» (dpa)

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