Wie kann das Heizen umweltfreundlicher werden? Dieser Herausforderung müssen sich Netzbetreiber und Kommunen derzeit stellen. Thüringens Energieminister sieht den Freistaat gut vorbereitet. (c) proplanta
Dazu komme, dass bereits rund 25 Prozent der Menschen im Freistaat mit Fernwärme heizen. In dichter Bebauung und dort wo es wirtschaftlich sei, seien auch neue Wärmenetze wichtig.
Die Wärmenetzbetreiber hätten bereits bis Ende 2022 Konzepte für umweltfreundliche Wärmenetze in Thüringen einreichen müssen, hieß es aus dem Ministerium. Diese seien aufschlussreich. In Zukunft werde es einen bunten Mix aus Geo- oder Solarthermie, Bio-Methan, Abwärme aus der Industrie, Großwärmepumpen oder Bioenergie geben. Skepsis gebe es hingegen gegenüber Wasserstoff-Lösungen.
In ländlichen Räumen gebe es viele Möglichkeiten, die zu den Bedingungen vor Ort passen, sagte Stengele. Auch Einzelheizungen werde es weiter geben. «Wir wollen zusätzlich zur Bundesförderung zum Heizungstausch eine Landesförderung aufsatteln und damit die Wärmewende finanziell ausreichend unterstützen.»
Noch keine kommunale Wärmeplanung abgeschlossen
Die Konzepte der Wärmenetzbetreiber in Thüringen sind nicht zu verwechseln mit der kommunalen Wärmeplanung, über die derzeit auf Bundesebene debattiert wird. Anhand dieser sollen Bürger künftig ablesen können, ob in ihrer Straße etwa ein Anschluss ans Fernwärmenetz kommt oder ob das Stromnetz für Wärmepumpen verstärkt wird. Noch ist dem Umweltministerium aber keine Kommune in Thüringen bekannt, die einen solchen Plan fertig hat.
Es ist aber auch noch Zeit: Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Großstädte wie Erfurt oder Jena spätestens bis zum 30. Juni 2026 einen Wärmeplan erstellen sollen. Städte unter 100.000 Einwohnern bis zum 30. Juni 2028. Für kleine Gemeinden unter 10.000 Einwohnern soll es vereinfachte Verfahren geben können. Noch ist das Gesetz nicht beschlossen.