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28.06.2009 | 21:03 | Energiepolitik  

Umweltverbände gegen Energiepolitik der Union

Berlin - Mit einem riesigen trojanischen Pferd voller symbolischer Atommüll-Fässer hat Greenpeace am Sonntag vor dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin gegen die Atompolitik der Union protestiert.

Greenpeace
(c) greenpeace
«Wer Merkel wählt, wählt Atomkraft», hieß es auf einem Banner. Mit dem sieben Meter hohen Holzpferd demonstrierten rund 30 Aktivisten nach Verabschiedung des Unions-Wahlprogramm dagegen, dass weite Teile der Union für ein Festhalten an der Atomenergie werben.

«Die Energiepolitik der Union hat einen doppelten Boden», sagte Greenpeace-Sprecher Tobias Münchmeyer. Geschickt werde im Programm der CDU/CSU für die Bundestagswahl am 27. September der Ausbau der Atomenergie versteckt. Auch der BUND attackierte die Union: Um gegen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke zu protestieren, stellte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland eine zwei Meter hohe Atom-Ausstiegsuhr vor der CDU-Parteizentrale auf. Die Uhr zeigte die sieben Atomkraftwerke, die bis spätestens zur nächsten Legislaturperiode vom Netz genommen werden sollen. In rund zehn Jahren sollen gemäß den bisherigen Plänen alle deutschen Atommeiler vom Netz gegangen sein.

Die führenden Umweltverbände und ein Bündnis von rund 100 Umwelt-, Entwicklungs- und Verbraucherschutzorganisationen forderten zudem von der Union in einem offenen Brief eine Umkehr in ihrer Energiepolitik. CDU und CSU sollten einer Laufzeitverlängerung der insgesamt noch 17 Reaktoren sowie dem Neubau von Kohlekraftwerken eine Absage erteilen, schrieben Verbände wie Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe, BUND, NABU und WWF sowie das in der «Klima-Allianz» zusammengefasste Bündnis von 100 weiteren Organisationen.

Eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken würde den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv behindern, hieß es. Gleiches gelte für den von der CDU geforderten Neubau von Kohlekraftwerken. Ziel müsse es sein, den Anteil der Kohle im Strom-Mix immer weiter zu reduzieren und die Kohlekraftwerke mit der wachsenden Stromproduktion aus erneuerbaren Energien schrittweise vom Netz zu nehmen. (dpa)
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