 (c) proplanta Gestiegene Energiepreise führten zu verstärkten Investitionen in die Gewinnung von Biodiesel, Bioethanol und Biogas, sagte der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, am Donnerstag in einem dpa-Gespräch. Eine der Schlüsselfunktionen der Landwirtschaft könne künftig in der Absicherung der Energieversorgung liegen. Bartmer äußerte sich anlässlich der Messe «EuroTier 2006» in Hannover.
«Die Landwirtschaft ist auch in der Lage, für ein warmes und beleuchtetes Wohnzimmer zu sorgen und das Auto am laufen zu halten», sagte Bartmer. Zehn Prozent der deutschen Agrarflächen würden inzwischen für nachwachsende Rohstoffe genutzt. Erwartet werde, dass sich die Nachfrage nach diesen Rohstoffen in den kommenden 15 Jahren verzweifache oder verdreifache. Entsprechend nehme die Zahl der Agrarfonds zu und fließe mehr Risikokapital in den Agrarsektor. «Sie sehen hier viele lachende Gesichter auf den Gängen der «EuroTier», sagte Bartmer.
«Wir erleben im laufenden Jahr einen Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft», sagte der DLG-Präsident. Bei der jährlichen DLG-Befragung hätten die Landwirte sich so optimistisch wie seit zehn Jahren nicht mehr geäußert. 58 Prozent der Tierhalter planten demnach, in neue Ställe oder Bioenergie zu investieren. Am Aufschwung teilhaben könnten allerdings nur Landwirte, die nicht auf der Stelle träten. «Wir werden weiter einen Strukturwandel haben, nur die Profis werden sich behaupten können.»
Auch die anziehenden Ausfuhren kämen deutschen Landwirten zu Gute, sagte Bartmer. «Wir haben einen unglaublichen Exportanstieg von Agrar-produkten, vor allem nach Osteuropa.» Zweistellige Zuwachsraten etwa gebe es beim Export von Schweine- und Rindfleisch nach Russland und Polen. «Das sind gigantische Märkte.»
Schwerpunkt der «EuroTier» sind in diesem Jahr artgerechte Tierhaltung und Hygiene. Zu der bis Freitag laufenden Messe mit mehr als 1500 Ausstellern werden mehr als 100 000 Besucher erwartet.
Quelle: dpa 16.11.2006 / 13:36
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