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07.07.2007 | 12:12 | Vogelgrippe-Gefahr 

Expertin: Gefahr der Vogelgrippe für den Menschen nicht gebannt

Rom - Die Gefahr einer Vogelgrippe-Pandemie für den Menschen ist nach Ansicht der UN-Expertin Karin Schwabenbauer noch immer nicht gebannt.

Vogelgrippe-Gefahr
(c) Tobilander - fotolia.com
«Die Gefahr einer entsprechenden Mutation (Veränderung) des H5N1-Virus besteht nach wie vor», sagte sie in einem Gespräch am Samstag mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Allerdings dürfte dies eher in Ländern der Dritten Welt wie in Indonesien, Ägypten oder Vietnam stattfinden.» Dort gibt es bisher besonders viele erkrankte Hühner und Enten, und zudem leben dort Menschen auf engsten Raum mit kranken Tieren zusammen. «Deshalb ist die Bekämpfung der Tierseuche vor allen in diesen Ländern notwendig», meinte sie mit Blick auf jüngste Vogelgrippe-Fälle in Deutschland.

Eine für den Menschen gefährliche Pandemie könnte entstehen, wenn sich das Vogelgrippe-Virus derart verändert, dass es von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. «Wann das geschehen könnte ist unklar», sagte Frau Schwabenbauer. «Das kann in fünf Wochen geschehen, aber auch erst in fünf Jahren. Das weiß niemand genau. Alles andere ist Kaffeesatzleserei.»

Gegenwärtig sei das Virus in 25 Ländern aktiv. Bisher habe es menschliche Todesopfer vor allem in Indonesien, Vietnam und Ägypten gegeben. Es starben rund 200 Menschen. Jetzt komme es darauf an, «die Seuche im Tier zu bekämpfen». Die größte Gefahr sei nach wie vor das enge Zusammenleben der Menschen mit infizierten Tieren in den Entwicklungsländern. «Hier muss vorrangig gegen die Seuche vorgegangen werden.» Dies gelte umso mehr, da in diesen Regionen «die Krankheit auch eine wirtschaftliche Katastrophe» für die Tierhalter sei.

Eine besonderes Risiko gehe von infizierten Enten aus, da ihre Erkrankung zunächst nicht zu erkennen sei, sagte Frau Schmidtbauer weiter. «Enten können erkranken, ohne dass ihre Krankheit von außen zu sehen ist.» Deutschland unterstütze derzeit mit rund acht Millionen Euro Projekte gegen die Vogelgrippe unter anderem in Kambodscha, Laos und Uganda. (dpa)
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