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10.02.2016 | 09:01 | Lebensmittelverschwendung 

Fastenzeit: Bundesernährungsminister ruft zu bewusstem Konsum auf

Berlin - Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Traditionell eine Zeit des Maßhaltens und Nachdenkens über Alltagsgewohnheiten.

Lebensmittelverschwendung
(c) proplanta
Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und die Kampagne Marmelade für Alle! der evangelischen Jugend rufen daher die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, in den 40 Tagen bis Ostern Vorräte zu verbrauchen und nur so viel zu kaufen, wie sie tatsächlich benötigen.

„Die Fastenzeit ist ein guter Anlass, um sich den Wert unserer Lebensmittel bewusst zu machen. Wir müssen unsere Mittel zum Leben ebenso wertschätzen wie die Arbeit und Ressourcen, die in ihnen stecken. Es ist ethisch nicht vertretbar, dass tonnenweise gute Lebensmittel im Müll landen.“

„Mein Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und Lebensmittelverluste bei der Produktion und auf den Transportwegen zu reduzieren“, betont der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt.

Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger im Jahr 82 Kilogramm Essen in den Müll, zwei Drittel davon wären vermeidbar. Allein die vermeidbaren Lebensmittelabfälle haben einen Wert von rund 235 Euro pro Kopf und Jahr.

Gründe für Lebensmittelverschwendung gibt es viele: Weil Lebensmittel nicht mehr schmecken, zu viel eingekauft wurde, das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist oder man doch Lust auf was anderes hat. Die Fastenzeit ist daher nicht nur ein guter Anlass, sich gesünder und bewusster zu ernähren, sondern auch das Verschwenden von Lebensmitteln kritisch zu hinterfragen. Denn wer Essen wegwirft, verschwendet nicht nur bares Geld, sondern auch wertvolle Ressourcen, die für die Herstellung von Lebensmitteln nötig sind. Dazu gehören fruchtbare Böden, Wasser, Energie und der tatkräftige Einsatz vieler Menschen.

Die Verschwendung dieser Ressourcen geschieht zumeist auf Kosten der Menschen in den ärmeren Ländern der Erde. Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesernährungsministeriums wollen rund 72 Prozent der Bundesbürger Lebensmittelabfälle vermeiden. Rund 54 Prozent möchten bewusster einkaufen. Etwa 46 Prozent möchten mehr Reste verwenden und rund 32 Prozent auf die Lagerung der Lebensmittel achten.

Was können Sie tun?

Verbraucht wird am besten zunächst das, was ohnehin in Kühlschrank und Vorratsregal vorhanden ist: Konserven, Nudeln und Reis, Tiefkühlkost, eingelagertes Gemüse. Lebensmittel mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum gehören nicht direkt in den Mülleimer. Wenn das Lebensmittel noch gut ausschaut, riecht und schmeckt, ist es auch noch gut.

Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, das Vorratsregal und den Kühlschrank aufzuräumen, zu reinigen und das Tiefkühlfach abzutauen. Das schafft Übersicht über die Vorräte und die zusätzlich benötigten Lebensmittel. Beim Einräumen sollten die länger haltbaren Produkte nach hinten gestellt werden.

Sinnvoll ist es, vor dem Einkauf einen wöchentlichen Speiseplan aufzustellen, der auf Vorräten und Resten aufbaut. In der Fastenzeit möglichst leichte Küche bevorzugen, wenig Fleisch, dafür eher Fisch und viel Obst und Gemüse. Beim Einkauf nicht zu große Gebinde kaufen, sondern lieber bewusst weniger oder einzelne Lebensmittel nach der genauen Rezeptmenge wählen.

Die Fastenzeit ist auch ein guter Anlass mit anderen zu teilen. In der Gruppe macht das Resteessen viel mehr Spaß! Jeder steuert übrig gebliebene Lebensmittel bei und gemeinsam wird etwas Leckeres für alle gekocht. Wer dafür Ideen sucht, findet  viele Resterezepte in der App von Zu gut für die Tonne! unter www.zugutfuerdietonne.de/app: Arme Ritter aus Brot und Brötchen, Saucen, Aufläufe und Suppen, Aufstriche oder Dips aus Obst und Gemüse und vieles mehr.
BMEL
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