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18.12.2016 | 16:01 | Zoonosebericht 
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Mehr Tote durch Listeria-Infektionen in der EU

Parma - Die Zahl der Listeria-Infektionen in der Europäischen Union ist von 2014 bis 2015 stabil geblieben; allerdings hat es mehr Todesfälle gegeben.

Zoonosebericht
(c) dgrilla - fotolia.com
Wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) am Freitag (16.12.) mitteilte, waren im vergangenen Jahr etwa 2.200 Menschen betroffen, was in 270 Fällen zum Tode führte - die höchste je in der EU berichtete Zahl. Der Anteil der Fälle in der Altersgruppe über 64 Jahre steige seit Jahren stetig, von 56 % im Jahr 2008 auf 64 % im Jahr 2015, berichtete die EFSA weiter. Zusätzlich hätten sich in dieser Zeit die Zahl der gemeldeten Fälle und deren Anteil bei den über 84-Jährigen nahezu verdoppelt.

Die Experten beobachten eine seit 2008 eine steigende Tendenz bei Listeriose-Fällen. Die aktuellen Zahlen entstammen dem jüngsten Jahresbericht von EFSA und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zu Zoonosen, der unter anderem die aktuellsten Trends in Bezug auf Salmonellose, Campylobacteriose und lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche in der Europäischen Union umfasst. ECDC-Wissenschaftler Mike Catchpole nannte es beunruhigend, dass die steigende Tendenz bei Listeria-Fällen, die vorwiegend in der älteren Bevölkerung aufträten, weiter anhalte.

Das ECDC arbeitet zusammen mit den Mitgliedstaaten daran, die Überwachung von durch Lebensmittel und Wasser übertragbaren Krankheiten, beginnend mit Listeria, zu verbessern, da eine frühe Erkennung entsprechender Cluster und Ausbrüche dazu beitragen kann, weitere Fälle zu verhindern. Nach den Worten von EFSA-Vertreterin Dr. Marta Hugas überschreiten, Listeria-Bakterien selten die gesetzlichen Grenzwerte in verzehrfertigen Lebensmitteln, der häufigsten Lebensmittelquelle für Infektionen beim Menschen. Es sei jedoch wichtig, dass die Verbraucher die Herstellerhinweise zur Lagerung und die von den nationalen Behörden ausgegebenen Leitlinien für den Verzehr von Lebensmitteln befolgten.

Langfristiger Trend rückläufig

Laut EFSA-ECDC-Bericht wurden im Jahr 2015 insgesamt 4.362 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche gemeldet. Neben den 2.200 Listerienausbrüchen gab es 229.213 Fälle von Campylobacteriose. Die Krankheit ist nach wie vor die am häufigsten gemeldete lebensmittelbedingte Krankheit in der EU, bei der seit 2008 eine steigende Tendenz zu beobachten ist.

Campylobacter-Bakterien sind vor allem in Geflügel und Geflügelfleisch zu finden. Die Zahl der Fälle von Salmonellose, der am zweithäufigsten berichteten, durch Lebensmittel übertragbaren Krankheit in der EU, ist leicht gestiegen, und zwar von 92 007 im Jahr 2014 auf 94.625 Fälle im Jahr 2015. Den in den letzten zwei Jahren beobachteten Anstieg führen die EU-Behörden zum Teil auf eine verbesserte Überwachung und bessere diagnostische Verfahren zurück. Der langfristige Trend sei jedoch noch immer rückläufig, und die meisten Mitgliedstaaten hätten ihre Reduktionsziele für Salmonella in Geflügelpopulationen erreicht, so die EFSA.
AgE
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Kommentare 
cource schrieb am 19.12.2016 10:34 Uhrzustimmen(112) widersprechen(56)
listerin, die neue sterbehilfe für die insassen von altersheimen, die täglich nur die wurstbemme z.t. auch zwangsverabreicht bekommen
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