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01.12.2011 | 07:20 | Holzpellets 

Kleine Pellets mit großer Zukunft

Münster - Sie sind gerade mal ein paar Zentimeter klein und doch ist ihre Zukunft ganz groß: Holzpellets sind vom heutigen Brennstoff-Markt nicht mehr wegzudenken.

Holzpellets
Vor Jahren noch als Randerscheinung wahrgenommen - im Jahre 2000 belief sich der Gesamtbestand der Pelletheizungen in Deutschland auf rund 3.000 - sind es mittlerweile rund 150.000 Haushalte, die mit dem nachwachsenden Brennstoff heizen.

Und ein Blick auf die Preise verrät den Grund: Im Gegensatz zu den oftmals ansteigenden Preisen für Heizöl und Erdgas hat sich der Holzpelletpreis seit Jahren auf einem stabil niedrigen Niveau eingependelt.

Dies gilt auch für den diesjährigen Beginn der Heizsaison. Für November 2011 gab der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) den Durchschnittspreis für Holzpellets in Deutschland, den DEPV-Index, mit 235,99 Euro pro Tonne an. Das ist ein saisonal bedingter leichter Anstieg von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat Oktober und ein Anstieg um 2,4 Prozent im Vergleich zu 2010.


Holzpellets über 40 Prozent günstiger als Heizöl

Eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets kostet derzeit 4,81 Cent und ist damit über 40 Prozent günstiger als Heizöl (8,54 Cent / kWh) und rund 30 Prozent günstiger als Erdgas.


Start der Heizsaison: niedrige Preise für Pellets

Pünktlich zum Beginn der Heizsaison ist in den Medien vom ‚Heizkosten-Schock‘ und der ‚Energiepreis-Explosion‘ die Rede. Da Holzpellets jedoch regional produzierte Energieträger sind, haben die Spekulationen fossiler Energien am Weltmarkt keinen nennenswerten Einfluss auf den Pelletpreis in Deutschland. Holzpellets werden aus schnell wachsenden Nadelbäumen wie Kiefern und Fichten gewonnen. Die in Sägewerken anfallenden Hobelspäne werden unter hohem Druck und ohne Zusatz chemischer Bindemittel zu 10 bis 30 Millimeter langen und sechs Millimeter dicken Pellets gepresst.

Der Staat unterstützt die umweltfreundliche Wärme aus den kleinen Presslingen zudem finanziell, somit rechnet sich der Umstieg von fossilen Energien auf den Kohlendioxid-neutralen Brennstoff Holz nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel. Eine Familie, die vorher rund 3.000 Liter Heizöl verbraucht hat, könnte folglich in diesem Jahr mit Pellets über 1.000 Euro Heizkosten und 10,2 Tonnen Kohlendioxid sparen. Die Investition in eine Pelletheizung amortisiert sich in der Regel innerhalb von zehn Jahren, bei hohem Brennstoffverbrauch sind sogar weniger Jahre möglich.


Siegel garantieren Qualität

Durch das neue Qualitätssiegel ENplus erhält der Verbraucher zudem mehr Sicherheit - neben den Produzenten wird mit dem Siegel auch der Handel und die Anlieferung zum Verbraucher umfassend geprüft. Es kontrolliert somit die gesamte Bereitstellungskette von der Herstellung bis zur Anlieferung beim Endkunden und bietet damit eine hohe Qualitätssicherheit und Transparenz. Über Identifikationsnummern von Produzenten und Handel wird eine Rückverfolgbarkeit ermöglicht.


Industriepellets für den Großabnehmer

Im Hausbrandbereich kommen zertifizierte Holzpellets (DINplus bzw. ENplus) aus gepressten Sägereststoffen, wie beispielsweise Spänen oder Sägemehl, zum Einsatz. Doch bei Anlagen ab 100 KW ist auch ein Einsatz einfacher DIN- oder Industriepellets möglich. Hier ist die Qualität aufgrund des höheren Feinanteils geringfügig minderwertiger, was eine Freigabe des Kessels für diese Ware bedingt. Durch kostengünstigere Produktionsbedingungen, einfacheren Transport und große Mengenabnahme sind Industriepellets eine kostengünstige Alternative für den Großabnehmer. Auch sie sind ganzjährig verfügbar. (agravis)
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