Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.03.2011 | 17:21 | Trendwende in der Energiepolitik 

Grillitsch: Atom abschalten, Ökostrom aufdrehen

Wien - Österreich braucht Trendwende in der Energiepolitik.

Erneuerbare Energie
(c) proplanta
„Raus aus Öl, Gas und Atom – volle Kraft in Ökoenergie und Biotreibstoffe, weil diese Arbeitsplätze sichern, die Umwelt schonen und Österreich krisensicher machen“, bricht Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch heute eine Lanze für die Erneuerbaren Energien. „Ein katastrophales Erdbeben genügt und eine Industrienation wie Japan ist völlig lahmgelegt. Nach Libyen, das uns die Abhängigkeit vom fossilen Öl dramatisch vor Augen führt und die Preise an den Zapfsäulen explodieren lässt, zeigt jetzt Japan vor wie gefährlich die atomare Energie ist“, zeigt sich der Bauernbund-Präsident über die Ereignisse schwer erschüttert.

Insgesamt 70.000 Gigawatt Strom konsumiert Österreich Jahr für Jahr. Dabei steigt der Strombedarf jedes Jahr um circa 2 Prozent. Rund 10 % des Gesamtenergiebedarfs werden aus Stromimporten gedeckt, 30 % dieser Importe sind Atomstrom. „Österreich ist also trotz seines Wasser- und Biomassereichtums und der günstigen Sonneneinstrahlung beim Strom vom Ausland abhängig. Weil bei Ökostrom aus Wasserkraft, Windkraft, Biomasse und Solarenergie gebremst wird, müssen weiterhin zwei bis drei Prozent an Atomstrom importiert werden“, alarmiert Grillitsch.

Der Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien stagniere in den letzten vier Jahren. „Schuld daran ist der Gesamtförderdeckel. Dieser Deckel gehört im neuen Ökostromgesetz schleunigst aufgehoben, um Österreichs Stromversorgung aus eigener Kraft zu stärken“, verlangt Grillitsch, dass die ökologische Wende in der Energiepolitik jetzt Wirklichkeit wird. Brauchen zukunftsweisendes Ökostromgesetz

„Wenn Österreich nicht entschieden auf eine ökoindustrielle Trendwende setzt und der Super-Gau Katastrophe eine Abkehr von fossilem Öl und Gas und gefährlicher Atomenergie vollzieht und auf einen Mix von Öko-Energie setzt, zahlen am Ende der Steuerzahler die Zeche. Wir brauchen endlich ein zukunftsweisendes Ökostromgesetz, das uns nicht nur eine Energiewende sichert, sondern auch Tausende Jobs. „Errechnete 75.000 Green Jobs im kommenden Jahrzehnt und Wertschöpfung durch Öko-Energie am Land gibt es nicht gratis. Hier müssen wir beim Ökostrom noch kräftig nachjustieren“, fordert Bauernbund-Präsident Grillitsch abschließend. (öbb)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wirtschaft in MV will mit Ökostrom aus dem Land Energiekosten senken

 Wemag-Gemeinschaftsunternehmen nimmt Windpark in Betrieb

 Baywa r.e. baut schwimmenden Windpark an französischer Atlantikküste

 EnBW startet mit Bau von XXL-Windpark in Nordsee

 Habeck sieht zunehmend bessere Annahme bei Förderung für Wärmepumpen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?