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19.04.2009 | 19:16 | Bioenergie 

Die Wirksamkeit der Desintegration in Biogasanlagen nachweisen

Gülzow - Um den Bakterien die Arbeit zu erleichtern und die Biogasproduktion zu erhöhen, wird in einigen neuen Biogasanlagen auf Desintegration gesetzt.

Desintegration in Biogasanlagen
(c) proplanta
Damit ist eine Zerkleinerung der Biomassepartikel zum Beispiel per Ultraschall gemeint, die so von den Mikroorganismen leichter abgebaut werden können. In der Folge wurden Steigerungen der Biogasproduktion und höhere Methangehalte zum Beispiel vom Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) beobachtet.

Noch ist es allerdings schwierig, den positiven Effekt im konkreten Fall zu ermitteln oder zu optimieren, da es keine schnellen und sicheren Nachweis- oder Messverfahren gibt. Bislang ist man auf langwierige Gärversuche angewiesen, um im Nachhinein anhand der Gasausbeute Rückschlüsse über den Erfolg der Desintegration zu ziehen. Dies soll nun dank der Entwicklung eines bildgebenden Informationssystems (kurz BIZEPS) des Instituts für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) anders werden. Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).

Der Ansatz des ISET: Von den Gärsubstraten wurden Mikroskopbilder angefertigt und anschließend digital abfotografiert, auf Partikelanzahl und -größe analysiert und mit Bildern nicht behandelter Gärsubstrate verglichen. Im Ergebnis erwies sich die Bildanalyse als gut durchführ- und reproduzierbar. Beim Vergleich der Partikelgrößenverteilung von unbehandelten und desintegrierten Substraten war ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Die Ergebnisse der anschließend durchgeführten Gärversuche zeigten allerdings keine eindeutigen Resultate, hier ist weiterer Forschungsbedarf erforderlich.

Dennoch schätzt das ISET das Bild-Analyseverfahren als geeignet und vielversprechend ein, um die Wirksamkeit von Desintegrationsverfahren schnell und sicher nachzuweisen und gegebenenfalls zu optimieren. Potenzielle Interessenten für das Verfahren sind Anbieter von Desintegrationsanlagen und Biogasanlagenbetreiber.

Der Abschlussbericht des Projektes „Entwicklung eines bildgebenden Informationssystems zur Ermittelung von Partikelgrößenverteilung in landwirtschaftlichen Substraten und nachwachsenden Rohstoffen (NAWAROS) zur Optimierung von Desintegrationsverfahren (BIZEPS)“ mit dem FKZ 22003506 ist unter folgendem Link einsehbar: Abschlussbericht (fnr)
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