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19.04.2020 | 10:11 | Stromerzeugung 

Anteil der erneuerbaren Energien im Südwesten auf Rekordhoch

Stuttgart/Potsdam - Die erneuerbaren Energien dominieren zunehmend die Stromerzeugung in Baden-Württemberg.

Stromerzeugung Baden-Württemberg
(c) proplanta
Wie die Landesregierung in Stuttgart in der vorvergangenen Woche berichtete, trugen regenerative Energiequellen im ersten Quartal des laufenden Jahres so viel wie nie zuvor zur Nettostromerzeugung des Landes bei. Demnach stammte insgesamt 45,1 % des im Land erzeugten Stroms aus nachhaltigen Quellen. Der Anteil aus Biomasse belief sich laut Ministerium auf 11,9 %; Windkraft erreichte 13 % und Wasserkraft 10,6 %. Die Photovoltaik steuerte 9,6 % bei.

Umweltminister Franz Untersteller wertete die Zahlen als Beleg dafür, dass auch ein hoher Anteil an erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung die sichere Versorgung nicht gefährdet. Anlass zum Feiern sieht der Grünen-Politiker trotzdem nicht. „So beeindruckend diese Zahlen sind, wir müssen leider auch feststellen, dass die erneuerbare Stromerzeugung in Baden-Württemberg zwar prozentual enorm gestiegen ist, absolut aber nur wenig mehr Kilowattstunden erzeugt wurden“, so der Minister.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei auch deutlich mehr Strom importiert worden, um den Bedarf zu decken. An die Bundesregierung appellierte Untersteller erneut, angesichts der vorliegenden Zahlen bei der Energiepolitik stärker als bislang die südlichen Bundesländer in den Blick zu nehmen. Es brauche endlich vernünftige Rahmenbedingungen, um mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzukommen. Die großen Übertragungsnetze von Nord nach Süd würden dringend benötigt. Atomkraftwerke würden abgeschaltet und Kohlekraftwerke aus dem Markt genommen; da brauche es neue Infrastruktur, hob Untersteller hervor.

Dass auch die deutsche Bevölkerung nicht vollständig zufrieden mit der Berliner Energiepolitik ist, zeigt das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer der Energiewende 2019. Laut der Erhebung des Potsdamer Instituts für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) erwarten die Befragten von den politischen Akteuren ein rasches, zielgerichtetes und sozial gerechtes Vorgehen sowie bessere Möglichkeiten der Mitsprache und Teilhabe an energiepolitischen Entscheidungen. Diese Erwartungen würden bislang noch nicht ausreichend erfüllt und trügen wesentlich zur aktuellen Unzufriedenheit der Bevölkerung bei. Dabei sind die Deutschen laut IASS bereit, Mehrkosten zu tragen und Maßnahmen zu akzeptieren, die einen effektiven Beitrag zu Emissionsminderung und zu einem nachhaltigen Klimaschutz leisten.
dpa
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