«Verbilligen sich die Solar-Anlagen weiterhin jedes Jahr um acht bis zwölf Prozent, und damit rechne ich fest, sind wir 2012 wettbewerbsfähig zum Haushaltsstrom», sagte Asbeck der «WirtschaftsWoche». Eine neue Entwicklung soll zudem Energie rund um die Uhr garantieren. «Wir werden innerhalb der nächsten drei Jahre unser Paket mit einer Batterie anbieten, die den überschüssigen Tagesertrag für die Nacht speichert. Solarstrom steht dann zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung. Der Vorwurf der Unzuverlässigkeit ist dann vom Tisch.»
Asbeck verlangt dennoch weiterhin eine staatlich garantierte Vergütung für den Solarstrom. «Wenn der Markt bei Erreichen der Netzparität durchstartet, müssen wir die dann nachgefragten Mengen liefern können, sonst geht das Geschäft an uns vorbei. Deshalb brauchen wir einen Geldfluss, mit dem wir das Wachstum finanzieren können.» Bedarf sei auch in Deutschland noch reichlich vorhanden. «Bis zu 50 Gigawatt können wir hier problemlos zubauen. Das würde zehn Prozent des Strombedarfs abdecken.» Weltweit sieht der Solarworld-Chef das Potenzial für Solarstrom bei einem Volumen von mehr als 200 Milliarden Euro. «Das entspricht den jährlichen Umsätzen mit Halbleitern.»
Trotz des großen Marktes erwartet der SolarWorld-Chef ein Sterben von Solarfirmen: «Die nun einsetzende Konsolidierung werden zehn bis zwölf Anbieter überleben, darunter zwei bis drei deutsche.
Solarworld gehört dazu.» Bereits vor einem Jahr hatte er diese Erwartung geäußert. Gleichzeitig rechnet er mit neuen Konkurrenten wie den südkoreanischen Elektronikkonzernen Samsung Electronics und LG oder dem US-Mischkonzern General Electric (GE): «Die werden sich dieses Geschäft nicht entgehen lassen.»
Sorge um seinen Job muss sich laut Asbeck jedoch niemand in Deutschland machen: «Selbst wenn einige Unternehmen aufgeben: Die Industrie wird wachsen - auch hier.» Die Gefahr von Abwanderungen in Billiglohnländer sieht Asbeck nicht: «Die Personalkosten machen ohnehin nur zehn Prozent an den Gesamtkosten aus. Dafür braucht man keine Produktion in die Dritte Welt zu verlagern.» Zudem seien die Facharbeiter in Deutschland hochproduktiv: «Wo die Chinesen drei Leute beschäftigen, steht bei uns nur einer, und der bedient hochwertige Maschinen.» (dpa)