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13.12.2010 | 15:15 | EU-Fischereipolitik 

Gemeinsame Fischereipolitik diskutiert

Brüssel - Eine Delegation von Europêche/Cogeca kam am Freitag mit der Kommissarin Maria Damanaki zusammen, um eine Reihe von aktuellen Fragen zur Sprache zu bringen.

Heringe
(c) Andriy Solovyov - fotolia.com
Gerard Van Balsfoort, Vorsitzender des BAFA und Mitglied beider Organisationen, legte zunächst Nachdruck auf die Wichtigkeit der Erhaltung und weiteren Verstärkung der strukturierten Konsultation der Interessenvertretungen auf europäischer Ebene mittels des BAFA. Er forderte die Kommissarin zu einer transparenten und objektiven Kommunikation im Interesse des Markts und unter Berücksichtigung der sozioökonomischen Konsequenzen der augenblicklich verfolgten Politik auf.

Nach Herausstellung der überragenden Rolle, die Forschung und Innovation im Hinblick auf einen wettbewerbsfähigeren und nachhaltigeren Fischereisektor in Europa spielen, bestand Europêche-Präsident Javier Garat auf die Berücksichtigung von Fragen der Ausbildung, Gesundheit, Sicherheit und Beschäftigung im Rahmen der zukünftigen gemeinsamen Fischereipolitik. In diesem Zusammenhang ersuchte er die Kommission um Unterstützung eines umfassenden, in Einklang mit den Prioritäten der Strategie „Europa 2020“ und der IMP stehenden Aktionsplans der Sozialpartner des Sektors.

Hinsichtlich der dem EU-Rat vorliegenden Vorschläge zu den zulässigen Gesamtfangmengen (TAC) und Quoten für 2011 betonte Giampaolo Buonfiglio im Namen von Cogeca, dass die Wissenschaft nicht als absoluter Ausgangspunkt gelten könne. Für eine ganze Reihe von Fischbeständen liege ohne offensichtliche biologische Begründung ein TAC-Reduktionsvorschlag von -15% auf dem Tisch. In Einzelfällen seien die von der Kommission vorgeschlagenen Kürzungen selbst noch restriktiver als die wissenschaftlichen Empfehlungen ausgefallen und unerträglich für den Sektor (zum Beispiel bei Kaisergranat oder Blauwittling).

Mit der Einleitung einer öffentlichen Anhörung zum Abschneiden der Flossen von Haien an Bord der Fischereifahrzeuge schaffe die GD MARE ein Problem, das es in der EU nicht gebe, sagte Präsident Garat. Er fasste die Position von Europêche wie folgt zusammen: „Wir vertreten den Standpunkt, dass man sich der Praxis des „Finning“ (Abschneiden der Flossen von Haien, wonach der Rumpf über Bord geworfen wird) widersetzen muss, auch wenn nach wie vor die Notwendigkeit besteht, unter kontrollierten Bedingungen die Zerlegung der Flossen an Bord zuzulassen, insoweit als verschiedene Teile des Fisches, die in der Regel an Bord gefroren werden, nach der Anlandung in getrennte Vermarktungskanäle geleitet werden.“

Die Teilnehmer legten schließlich Nachdruck auf die gebotene Erneuerung von noch in der Schwebe befindlichen Partnerschaftsabkommen im Sektor der Fischerei (Marokko, Guinea-Bissau, Kap Verde, Gabun, Mauretanien, usw.) und brachten das Problem der schrittweisen Aneignung von Fischereirechten durch Norwegen und Russland im Archipel des Svalbard zur Sprache. (CDP)
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