Kormoran (c) proplanta Kormorane haben nach Angaben des Landesfischereiverbands ein Fischsterben im Parsteiner See bei Angermünde (Uckermark) ausgelöst. «Tausende junger Fische der Kleinen Maräne trieben in den vergangenen Tagen tot auf dem See», sagte Verbandsgeschäftsführer Lars Dettmann der Nachrichtenagentur dpa.
Große Schwärme von bis zu 450 Kormoranen hätten sich in den vergangenen Tagen an dem Gewässer niedergelassen. «Bei ihren Beutezügen haben sie die Kleinen Maränen in tiefe, sauerstoffarme Seeregionen getrieben. Dort sind sie erstickt», erklärte Dettmann. Der andernorts erlaubte Abschuss von Kormoranen sei nicht möglich, da sich der See in einem Vogelschutzgebiet befindet.
Für den einzigen Fischer auf dem Parsteiner See, Jerzy Przemus, ist das massive Fischsterben ein Desaster: «Die kleine Maräne ist einer meiner Hauptfische, die wegen des schmackhaften Fischfleischs stark nachgefragt sind», sagte Przemus.
Er fürchtet sogar um die Zukunft des gesamten Maränenbestands. Die Schichtung im See und die damit verbundene «Todeszone» wird nach Dettmanns Einschätzung noch einige Wochen erhalten bleiben. Der Fischer fürchtet um seine Existenz.
An der Wasserqualität gibt es laut Dettmann keine Zweifel. Allerdings hat sich durch die Hitze der vergangenen Wochen das Wasser in den oberen Schichten stark aufgeheizt. Der Verbandsgeschäftsführer konnte bei einer Kontrolle bis in eine Tiefe von neun Metern mehr als 20 Grad messen. «Hier ist der Sauerstoffgehalt mit sieben Milligramm pro Liter aber noch völlig in Ordnung», erklärte der Verbandsgeschäftsführer.
Darunter ist das Wasser sehr viel kälter. In einer Übergangsschicht zwischen warmen und kalten Wassermassen würde die Sauerstoffkonzentration dann aber massiv absacken. «In zehn Meter Tiefe waren es bei der Messung nur noch 0,13 Milligramm pro Liter.» (dpa/bb)
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