Brandenburg erhält mehr Geld aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds. Rund 13 Millionen Euro stehen laut Landwirtschaftsministerium in der Förderperiode 2014 bis 2020 bereit - etwa vier Millionen mehr als in der vorherigen Zeitspanne (2007 bis 2013).
Die notwendige Kofinanzierung von 25 Prozent werde vom Land sichergestellt, teilte Minister Jörg Vogelsänger (
SPD) am Mittwoch mit. Der Landesfischereiverband reagierte erfreut. «Das Geld gibt die nötigen Spielräume», sagte Landesgeschäftsführer Lars Dettmann der Nachrichtenagentur dpa.
«Das Geld wird dringend für Investitionen, für die Teichpflege, für die Bestandserhöhung des Europäischen Aals oder auch zur Absicherung von praxisorientierten Forschungsvorhaben benötigt», sagte Vogelsänger. In den kommenden Wochen solle mit der Branche über die Umsetzung von Projekten gesprochen werden.
In Brandenburg gibt es nach Schätzungen des Ministeriums derzeit etwa 600 hauptberufliche Fischer in 140 Betrieben. Nebenberuflich gehen zudem 111 Menschen diesem Beruf nach. Laut Dettmann ist die betriebswirtschaftliche Situation vor allen bei Teichwirtschaften angespannt, die zahlreichen Vorschriften des Naturschutzes gerecht werden müssen. «Mit Hilfe der EU-Mittel kann ein Teil der finanziellen Ausfälle kompensiert werden», sagte Dettmann.
Auch die Forschung am Institut für Binnenfischerei soll von dem zusätzlichen Geld profitieren: Es sei geplant die EU-Mittel von 1,3 Millionen auf 2,1 Millionen Euro zu erhöhen, hieß es. Ein Schwerpunkt werde entsprechend dem «Nationalen Strategieplan zur
Aquakultur für Deutschland» die Aquakulturforschung darstellen. Mit rund 4,8 Millionen Euro soll der Aalmanagementplan unterstützt werden.
Laut Ministerium werden landesweit etwa 76.000 Hektar Wasserfläche durch Berufs- und Freizeitfischerei genutzt. Jährlich werden rund 500 Tonnen Speisefisch aus Seen und Flüssen an Land gezogen. Hinzu kommen die Erträge aus der Aquakultur. 2013 waren landesweit 45 Unternehmen in diesem Bereich aktiv und produzierten 1.073 Tonnen Fisch. Wichtigste Fischart ist dabei der Karpfen, von dem es knapp 700 Tonnen gab. (dpa/bb)