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14.09.2015 | 13:57 | Karpfensaison 2015 

Etwas weniger Karpfen in Sachsen durch Regenmangel

Erfurt - Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt hat am Samstag (12. September 2015) in Müglenz (Landkreis Leipzig) die diesjährige Karpfensaison gestartet.

Karpfensaison Sachsen 2015
(c) proplanta
„Ich hoffe mit den sächsischen Teichwirten auf einen guten Fischzug“, sagte der Minister beim Abfischfest der Teichwirtschaft Müglenz. „Auch wenn es zu wenig Regen gab, bin ich davon überzeugt, dass sich unsere sächsischen Karpfen auch in diesem Jahr wieder durch Frische und Qualität auszeichnen.“

Der Landesfischereiverband erwartet in diesem Jahr eine Ernte von ungefähr 2.000 Tonnen Speisekarpfen. Das ist etwas weniger als die Erträge von 2.200 Tonnen im vergangenen Jahr.

Die sächsischen Teichwirte hatten in dieser Saison zum dritten Mal hintereinander mit fehlenden Niederschlägen und den Folgen eines zu milden Winters zu kämpfen. Die Trockenheit und die große Hitze im Sommer vergrößerten bei einigen Teichen den Wassermangel. Zum Teil fielen Teichflächen trocken oder es wurden Notabfischungen nötig, wodurch größere Ausfälle vermieden werden konnten.

Mit den Abfischungen beginnt für die sächsischen Teichwirte in diesen Tagen eine betriebsame Zeit. Bis Ende November haben die Teichwirte jetzt alle Hände voll zu tun, ihre Karpfen, Welse, Schleie und Hechte in die Hälterungen zum Weihnachtsverkauf oder zur Überwinterung zu bringen. Sachsenweit wird in dieser Zeit an vielen Großteichen das Abfischen zugleich zum Schaufischen mit Volksfestcharakter. Besucher sind eingeladen, zuzuschauen, zu probieren und Fische zu kaufen.

Der Landwirtschaftsminister krönte in Müglenz außerdem rechtzeitig zum Saisonbeginn Sarah Appenfelder zur 16. Sächsischen Fischkönigin Sarah I. Die 20-Jährige wohnt in Wermsdorf (Landkreis Nordsachsen) und absolviert eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten.

In Sachsen werden Speisekarpfen auf etwa 8.400 Hektar Teichfläche erzeugt. Neben den Karpfen werden Störe, Schleie, Hechte, Zander und Welse von den Unternehmen zusätzlich in den Teichen produziert. Insgesamt gibt es im Freistaat über 50 Teichwirtschaften, die sich hauptberuflich der Karpfenzucht verschrieben haben und ihre Teiche naturschutzgerecht bewirtschaften. Jeder dritte in Deutschland produzierte Karpfen ist in Sachsen gewachsen.

Die Karpfenzucht wird schon seit dem Hochmittelalter in sächsischen Teichen betrieben und stellt ein sehr nachhaltiges und natürliches Verfahren der Aufzucht von Fischen dar. Die Abfischung der Speisekarpfen erfolgt mit sinkenden Wassertemperaturen im Herbst. In der Regel sind die Speisekarpfen drei Sommer alt und bringen drei bis vier Pfund auf die Waage. Heute wird der Karpfen nicht nur frisch geschlachtet, sondern auch in vielen Verarbeitungsformen angeboten. (smul)
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